Leitaritkel

Kann man den stationären Handel wirklich mit neuen Steuern retten?

Amazon's JFK8 distribution center in Staten Island, New York City
Amazon's JFK8 distribution center in Staten Island, New York CityREUTERS
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Die Idee einer „Paketsteuer“ gegen Onlinehändler geistert neuerdings herum. Den Strukturwandel werden solch „analoge“ Rezepte aber nicht aufhalten.

Ab nächster Woche ist die Republik – bis auf die Skilifte natürlich – wieder für ein paar Wochen geschlossen. Das wird viele Handelsbetriebe endgültig in die Existenzkrise stoßen. Die sind ja, mit wenigen Ausnahmen, die ganz großen Verlierer der grassierenden Pandemie. Nicht genug, dass ihnen in Lockdown-Zeiten jegliches Geschäft quasi staatlich verboten ist und die Konsumenten in den Phasen dazwischen krisenbedingt wenig Lust auf Einkaufsbummel zeigen, werden sie auch noch von den Kollegen von der Online-Fraktion in die Zange genommen: Der an sieben Wochentagen 24 Stunden geöffnete Onlinehandel boomt.

Freilich nicht erst seit Corona. Schon in den Jahren davor haben sich die Gewichte zunehmend in Richtung Amazon, Zalando und Co. verschoben. Ein Problem nicht nur für die stationären Händler, sondern auch für die Innenstädte, denen die Einkaufszentren an den Stadträndern die Geschäfte und die Onlinehändler die verbliebenen Kunden abspenstig machen. Wenn Innenstädte zu veröden drohen, ist politische Reaktion gefragt.

Genau das wird jetzt aber zum Problem: Corona hat den staatlichen Dirigisten ja so richtig Lust auf Eingriffe ins Wirtschaftsleben gemacht. Und die Ideen, die dabei entstehen, sind oft, wie soll man sagen, nun ja: Politikerideen. Sie laufen immer stärker auf planwirtschaftlichen Dirigismus hinaus statt auf intelligente Hilfestellung für den Strukturwandel.

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