Film

Jesus kämpft jetzt auf der Plantage

(c) Armin Smailovic
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„Das neue Evangelium“ von Milo Rau lässt einen schwarzen Aktivisten als Jesus heutige Migranten zur Revolte rufen.

Ihr seid die Jünger gegen die Mächte des Kapitalismus!“, verkündet Jesus. Er steht in einem Flüchtlingslager nahe dem süditalienischen Matera und predigt zu Migranten, die übers Meer gekommen sind. Jesus rekrutiert hier Jünger für seine „Rivolta della dignità“, eine Kampagne für die Rechte von Migrantinnen und Migranten – die hier unter zum Teil unwürdigen Bedingungen auf Tomatenplantagen arbeiten.

Dieser Jesus stammt aus Kamerun und heißt Yvan Sagnet. Im realen Leben ist er Aktivist, im Film „Das neue Evangelium“ auch. Mal sieht man ihn mit Gefolge in Bibelkostümen, mal in heutigem Alltagsgewand. Einmal mehr befasst sich der Schweizer Regisseur Milo Rau nämlich mit seinem zentralen Thema, den, wie er sagt, „Widersprüchen der Weltwirtschaft und der Rolle Europas darin“. Seine Filme wirken oft direkt: „Das Kongo Tribunal“ etwa, wo es um die Vertreibung von Menschen durch Rohstoffunternehmen ging, führte zur Entlassung zweier Minister und eines Provinzgouverneurs.

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