Der Maler Hubert Scheibl hat die Weihnachtsausgabe der „Presse“ mit ungewöhnlichen Bildern durchzogen: Man kennt ihre Technik vom berühmten Rorschachtest. Doch schon lang davor haben Künstler sie genutzt. Wie er uns erzählte.
Unendliche Weiten auf den Leinwänden, endliche Weiten, nämlich das neblige Wien, vor den Dachatelierfenstern. Zwischen diesen Dimensionen trafen wir Hubert Scheibl, den Maler hintergründiger Farbschichtungen, heftiger Protuberanzen und lyrischer Mikrouniversen. Er hat sich dieser Weihnachtsausgabe angenommen. Beim Eintreten in dieses Reich, hoch über der Burggasse, heißt es, sich schnell tief zu ducken, um nicht unabsichtlich den großen Gong zum Dröhnen zu bringen, der in der Türöffnung zu seinem Arbeitsplatz hängt. Dann lassen wir uns nieder zwischen Keyboards und einer bis an die Decke reichenden Stellage voller historischer Brendel-Botanikmodelle – und dürfen zu fragen beginnen. Denn mit diesen sattbunten Rorschach-Motiven hat beim heuer ausgegebenen Motto dieser Ausgabe, Geborgenheit, wohl wirklich niemand gerechnet.
Wie kamen Sie auf die Idee der Rorschach-Motive für diese Zeitung?