Coronavirus

Erster Fall von britischer Virus-Mutation in Deutschland

Die weihnachtlich dekorierte Innenstadt von Aalborg.
Die weihnachtlich dekorierte Innenstadt von Aalborg.imago images/Ritzau Scanpix
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Bei einer Covid-Infizierten, die aus Großbritannien eingereist war, wurde erstmals die Virusmutation in Deutschland nachgewiesen. In Dänemark zählt man bereits 33 Fälle dieser Variante, die in Großbritannien weit verbreitet ist.

In Baden-Württemberg ist am Donnerstag bei einer Frau die in Großbritannien entdeckte Coronavirus-Mutation nachgewiesen worden. Es handele sich um den ersten bekannten Fall in Deutschland, teilte ein Sprecher des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums mit. Die Frau sei am 20. Dezember aus Großbritannien über den Flughafen Frankfurt/Main nach Baden-Württemberg eingereist.

Sie besuche derzeit Angehörige im Landkreis Freudenstadt und befinde sich in häuslicher Isolation, hieß es. Die mutierte Variante B.1.1.7 des Coronavirus war erstmals in Großbritannien nachgewiesen worden. Die Frau habe bereits am Sonntag bei Ankunft am Frankfurter Flughafen wie alle anderen Passagiere der von London-Heathrow kommenden Maschine einen Schnelltest gemacht, der positiv ausfiel. Verwandte hätten sie mit dem Auto vom Flughafen abgeholt, seitdem sei sie in häuslicher Isolation. Zur Diagnosesicherung erfolgte dem Sprecher zufolge am Montag ein PCR-Test, der ebenfalls positiv ausgefallen sei.

Die Abstrichprobe sei an das zuständige Labor der Berliner Charité gesandt worden. Von dort sei am heutigen Donnerstag der Nachweis der Virusvariante B.1.1.7 erfolgt. Die Frau habe am Montag milde Krankheitssymptome entwickelt, teilte der Sprecher mit. Insgesamt seien drei enge Kontaktpersonen ermittelt worden, die sich ebenfalls in Quarantäne befänden. Sie seien bisher nicht erkrankt, auch hier wurde eine Abstrich-Untersuchung in die Wege geleitet.

33 Fälle in Dänemark entdeckt

Wie am Donnerstag bekannt wurde, sind im benachbarten Dänemark bisher 33 Fälle der neuen Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Sie seien zwischen dem 14. November und 14. Dezember sowohl in der Hauptstadtregion Kopenhagen als auch in den Regionen Nordjütland, Süddänemark und Seeland gefunden worden, teilte das dänische Gesundheitsinstitut SSI am Donnerstag mit. Das deute darauf hin, dass die neue Variante in Dänemark Fuß gefasst habe, allerdings auf einem sehr niedrigen Niveau.

Inwieweit sich die Virus-Variante schneller ausbreite, lasse sich anhand der bisherigen Daten nicht sagen, schrieb das SSI in einer Risikobewertung. Es gebe bisher keine Anzeichen dafür, dass eine Ansteckung mit der neuen Variante einen schlimmeren Verlauf habe oder Impfstoffe nicht gegen sie wirkten.

In Großbritannien war zuletzt eine mutierte Variante des Coronavirus aufgetaucht. Sie ist möglicherweise deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form. 

Landeverbot wird aufgehoben

Ab dem ersten Weihnachtstag dürfen Flugzeuge aus Großbritannien aber wieder in Dänemark landen. Das Flugverbot für Passagiermaschinen aus dem Vereinigten Königreich werde am 25. Dezember um 0 Uhr aufgehoben, teilte der Bürgerservice des dänischen Außenministeriums am späten Mittwochabend auf Twitter mit. Dänen mit britischem Wohnsitz werden jedoch ausdrücklich aufgefordert, nicht nach Dänemark zu reisen und den Empfehlungen der britischen Behörden zu folgen.

Dänemarks Justizministerium hatte am Dienstagabend mitgeteilt, dass verschärfte Einreisebeschränkungen für Ausländer mit Wohnsitz in Großbritannien eingeführt werden. Diese Menschen werden ab dem 25. Dezember bis vorläufig zum 3. Jänner nicht mehr ins Land gelassen. Wenige Ausnahmen, darunter Angehörige und Partner von Schwerkranken, dürfen unter Vorlage eines negativen Corona-Tests noch einreisen.

(APA/dpa/AFP)

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