Coronavirus

Erste Corona-Impfstoff-Lieferung in Österreich angekommen

++ THEMENBILD ++ ERSTE IMPFUNG F�R F�NF RISIKOPATIENTEN AN DER MEDUNI WIEN / INSTITUT F�R HYGIENE UND ANGEWANDTE IMMUNOLOGIE
++ THEMENBILD ++ ERSTE IMPFUNG F�R F�NF RISIKOPATIENTEN AN DER MEDUNI WIEN / INSTITUT F�R HYGIENE UND ANGEWANDTE IMMUNOLOGIE(c) APA (HELMUT FOHRINGER)
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10.000 Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer sind in der Nacht auf den Stefanitag geliefert worden. Die ersten Impfungen werden am Sonntag verabreicht. In Ungarn wird unterdessen bereits geimpft.

Die ersten 10.000 Dosen des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer sind am Samstag um 5.35 Uhr gut in Wien-Simmering angekommen. Ein Kühl-Lkw mit großer Infrastruktur im Inneren, eskortiert von Polizeifahrzeugen, lieferte das kostbare Gut ab, hieß es aus dem Innenministerium. Gestartet war der Transport im belgischen Puurs, um 2.00 Uhr nahmen ihn Einheiten der Landesverkehrsabteilungen Wien und Oberösterreich am Grenzübergang Suben (Bezirk Schärding) entgegen.

Die ersten fünf Freiwilligen - alles Risikopatienten über 80 Jahre - werden am Sonntag in der MedUni Wien geimpft. Die Covid-Station in der Klinik Favoriten wird in Wien dann in den Mittagsstunden die nächste Station sein. Laut Bürgermeister Ludwig wird Christoph Wenisch, der Leiter der Infektionsabteilung, dort als erster das Mittel verabreicht bekommen. Auch Pflegeheime sollen beliefert werden. Auch in Ober- und Niederösterreich, Steiermark, Salzburg, Vorarlberg und Tirol wird bereits am Sonntag - zumeist in Alters- und Pflegeheimen - immunisiert.

Laut Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) können pro Bundesland bis zu 975 Dosen abgerufen werden. Die nächsten Impfdosen folgen in Transporten ab dem 28. Dezember. Eine größere Lieferung komme am Silvestertag. "Wir können dadurch einen weiteren Schritt, in Kombination mit einer Reihe anderer, zur Eindämmung der Pandemie setzen", so Innenminister Karl Nehammer (ÖVP).

Der Impfstoff ruht vorerst in Kühlschränken in der riesigen Lager- und Logistikhalle des Pharmagroßhändlers Herba Chemosan. Wobei die Bezeichnung Ultrafreezer die Situation besser beschreibt. Denn die Impfdosen werden bei minus 74 Grad Celsius aufbewahrt. Angeliefert wurden sie in zwei Behältern. Man verteile alljährlich Millionen Impfstoffe, betonte man im Unternehmen. Wie Vorstandschef Andreas Windischbauer ausführte, wird auch nur die erste Tranche zur Gänze in Simmering deponiert. Alle weiteren Lieferungen werden auf insgesamt 17 Niederlassungen in ganz Österreich aufgeteilt.

Bundesheer bringt Impfstoff

Die erste Lieferung ist für die am morgigen Sonntag startenden Impfungen gedacht, wobei in Wien und Niederösterreich Herba Chemosan selbst ausliefert. Die Bundesländer Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Steiermark und möglicherweise auch Kärnten werden vom Bundesheer versorgt, wie Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) erläuterte. Statt Hubschrauber kommen aus Kostengründen Fahrzeuge zum Einsatz. Laut Windischbauer ist jedenfalls die Zuteilung von 4000 Dosen bereits genau fixiert. Wien wird 2000 erhalten, wie Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ausführte.

Der Geschäftsführer von Pfizer-Österreich, Robin Rumler, skizzierte beim Besuch der Politik am Stefanitag noch einmal den Weg bis zur Zulassung des Wirkstoffes und versicherte, dass kein Grund für Skepsis bestehe. Die parallel durchgeführten Studien seien aufwendig gewesen. Es habe sich gezeigt, dass die Impfung zu 97 Prozent vor der Erkrankung schütze. Im ersten Quartal würden noch 900.000 Dosen nach Österreich gebracht werden. Insgesamt sollen es in den kommenden Monaten 3,5 Millionen sein, sagte Rumler. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) appellierte unterdessen einmal mehr, die Impfung in Anspruch zu nehmen.

Ungarn startet einen Tag früher mit Impfungen

Obwohl die Corona-Impfung in den EU-Ländern am Sonntag zeitgleich beginnen sollte, startet Ungarn damit bereits am Samstag. "Wir haben mit den Impfungen unter den Mitarbeitern des Gesundheitswesens nach einem zuvor festgelegten Plan begonnen", sagte ein Regierungssprecher auf Anfrage von Reuters. Samstag früh hat Ungarn nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur MTI eine erste Lieferung von Impfdosen erhalten, die für die Impfung von 4.875 Personen ausreichen. Bis Samstag hatte Ungarn 315.362 Corona-Infektionen und 8.951 Todesfälle registriert. Das Land weist eine der höchsten Todesraten je 100.000 Einwohner in der EU auf.

(APA)

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