Gesetz

Dänemark: Keine Predigten in Fremdsprachen

Das Gesetz soll vorrangig für mehr Transparenz und Kontrolle einiger islamischer Gemeinden sorgen (Symbolbild).
Das Gesetz soll vorrangig für mehr Transparenz und Kontrolle einiger islamischer Gemeinden sorgen (Symbolbild).(c) APA/AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV
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Die Regierung in Kopenhagen will mit dem Verbot islamistische Hassprediger bekämpfen. Das Gesetz trifft auch die deutschen und grönländischen Minderheiten.

Stockholm/Kopenhagen. Dänemarks sozialdemokratische Regierung hat angekündigt, nach dem Jahreswechsel ein Gesetz zu erlassen, das sämtlichen im Königreich gehaltenen Predigten aller Glaubensrichtungen vorschreibt, in dänischer Sprache abgehalten zu werden. Das Gesetz soll vorrangig für mehr Transparenz und Kontrolle einiger islamischer Gemeinden, in denen bislang zumeist auf Arabisch gepredigt wird, sorgen. Auch wenn die Mehrheit der Muslime in Dänemark nicht radikal ist, kam es immer wieder zu Skandalen mit islamistischen Hasspredigern, die auch zu Gewalt aufriefen.

Wie die Dänischpflicht bei Gottesdiensten im Einzelnen geregelt wird, ist noch nicht bekannt. Als möglicher Kompromiss zum rein dänischsprachigen Gottesdienst wird neben Dänisch als Hauptsprache eine Simultanübersetzung, etwa auf Arabisch, erwogen, um auf fromme Einwanderer Rücksicht zu nehmen, die nicht so gut Dänisch sprechen. Da in Dänemarks Verfassung noch immer alle Menschen gleich sind vor dem Gesetz, geht es nicht, Einschränkungen für nur eine Glaubensgemeinde zu erlassen. Dementsprechend dürfte das Gesetz dann auch für die deutsche und andere Minderheitskirchengemeinden im Lande gelten, die bislang ihre Gottesdienste freilich, so wie die Araber, in der jeweiligen Heimatsprache abgehalten haben. Man könne „nicht versprechen“, dass die deutsche Kirche vom Gesetz nicht betroffen wird, so Rasmus Stoklund, Integrationssprecher der Sozialdemokraten.

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