Pizzicato

Adieu und mach's gut, b.b.!

Jetzt geht der Burkhard Bischof also in den Ruhestand, der 31.12. ist sein letzter Arbeitstag. Aber gar so ruhig wird es für ihn in Zukunft nicht werden

Burkhard Bischof ist ein kluger Mann. Er weiß, wofür es sich lohnt, sich zu empören, und wofür eben nicht. Eine unbezahlbare Eigenschaft, gerade für die Arbeit im Debattenressort der „Presse“, die acht Jahre die seine war. Als gebürtiger Vorarlberger kann er natürlich schon in den Saft gehen, aber viel öfter lächelt er spitzbübisch und freut sich über die Empörung der anderen. Oder macht eine trockene Bemerkung, so wie oben in Peter Kufners Karikatur.

„Burki“, so heißt er in der „Presse“, fand das nun zu Ende gehende Jahr auch nicht prickelnd, wie er gestern hier vermerkt hat: „Ein richtig müdes, trockenes, fades Jahr.“ Deswegen laut maulen oder jammern? Nicht sein Stil. Wenig Verständnis hatte der erfahrene Außenpolitiker stets für klein-kleine Debatten im Feuilleton-Betrieb. In diese Kategorie gehören etwa auch die vielen Seufzer, die man gerade hört, weil sogar das Neujahrskonzert ohne Saalpublikum stattfinden muss. Das stört die Leut', weil ja sonst die Millionen Zuseher immer vor Ort im Musikverein sind, oder wie?

Jetzt geht der b.b. (so sein Kürzel in der „Presse") also in den Ruhestand, heute ist sein letzter Arbeitstag. Aber gar so ruhig wird es für ihn in Zukunft nicht werden – er bleibt Ihnen und uns als Autor erhalten und wird weiterhin Kolumnen schreiben. Sein xibergerisches Brummen und vor allem sein Lächeln werden wir trotzdem vermissen.

E-Mail: anna.wallner@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2020)

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