Markus Platzer entwickelte ein Konzept, um den Applaus aus den Wohnzimmern live in den publikumslosen Musikverein zu übertragen.
Manchen Traditionen kann auch das Coronavirus nichts anhaben: Das Neujahrskonzert findet am 1. Jänner wieder im Musikverein statt. Doch die Wiener Philharmoniker spielen dieses Mal in einem leeren Saal – nur für die Zuhörer vor den Fernsehern und Radios.
Die Vorstellung, dass nach den musikalischen Einlagen Stille im Musikverein vorherrscht, wollte der Grazer Markus Platzer nicht hinnehmen. Der Soundexperte und Unternehmer tüftelte mit seinem Team aus Toningenieuren und in Kooperation mit dem ORF an einer Lösung, durch die der Applaus von den Zuhörern zu Hause auch im Goldenen Saal hörbar wird.
„Die Idee kam auf, als uns klar wurde, dass Musikerinnen und Musiker in einer fast geisterhaften Atmosphäre spielen müssen: in leeren Sälen, ohne Publikum und Applaus“, erzählt Platzer. „Wir haben uns selbst ein paar dieser Geisterkonzerte angeschaut – es war gruselig. Die Musik wird ja für die Menschen gemacht.“