Flüchtlinge

Bosniens Regierung: Obdachlose Flüchtlinge in Fabrikhalle unterbringen

Migrants warm up around a fire at camp 'Lipa' after it was closed, in Bihac
Migrants warm up around a fire at camp 'Lipa' after it was closed, in BihacREUTERS
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900 Flüchtlinge, die seit der Vorwoche unter freiem Himmel leben, sollen in der Stadt Bihac untergebracht werden. Die Kantonalbehörden  sind aber dagegen.

Die bosnisch-herzegowinische Regierung hat am Donnerstag die Behörden des Una-Sana-Kantons dicht an der Grenze zu Kroatien aufgefordert, rund 900 Flüchtlinge aus dem früheren Flüchtlingscamp Lipa, die seit der Vorwoche unter freiem Himmel leben, in Bihac unterzubringen. Nach Meinung der Regierung soll die Unterbringung in der aufgegebenen Fabrikhalle Bira erfolgen. Diese hatte früher als Flüchtlingscamp gedient.

Die Kantonalbehörden haben die Aufforderung umgehend abgelehnt, meldeten bosnische Medien. Nach Angaben der gesamtstaatlichen Regierung würde die Unterkunft in Bira nur eine vorläufige Lösung darstellen. Das in der Vorwoche aufgegebene Flüchtlingscamp Lipa, etwa 30 Kilometer von Bihac entfernt, soll nämlich bis April 2021 für einen passenden Aufenthalt von Flüchtlingen angepasst werden.

Proteste der Bevölkerung

Die Aufforderung der Regierung erfolgte, nachdem am Mittwoch ein Versuch, die Flüchtlinge in Bradina bei Konjic unterzubringen, an Protesten der Lokalbevölkerung gescheitert war.

Das Sicherheitsministerium warnte laut dem Internetportal "Klix.ba" unterdessen vor einer weiteren Verschlechterung der humanitären Situation. Ale zuständigen Institutionen sollten "ohne Aufschub" Schritte unternehmen, um dies zu verhindern, teilte das Sicherheitsministerium in einer Aussendung mit.

In Bosnien-Herzegowina wurden im heurigen Jahr rund 16.000 Migranten registriert. Nur ein Bruchteil von ihnen wollte aber im Land bleiben, die allermeisten wollten weiter Richtung EU.

(APA)

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