Bildband

„Lost Places“ in der Buckligen Welt: Hier scheint die Zeit wie stehen geblieben

Ein Bildband geht „Lost Places“ in der Buckligen Welt nach. Faszinierend.

Das verlassene Wirtshaus irgendwo in der Buckligen Welt könnte innerhalb von Minuten wieder aufsperren, denkt sich der Betrachter dieses vorliegenden Bildbands. Da steht noch dieser massige Schrank mit der Glasvitrine, die Kindern unvorstellbar süße Köstlichkeiten vor Augen führte. Oben, über dem Kühlschrank, also außer kindlicher Reichweite, die Schnapsbatterie, mittig der Zapfhahn für das ortsübliche Bier. Und davor die Gaststube: Ölgetränkter Holzfußboden, hölzerne „Lamperie“, einfache Bestuhlung, abwischbarer Resopaltisch. Ja, hier lebte es sich einfach. Und die Uhrzeit des Stammtischs kannte jeder.

Markus Steinbichler ist mit Fotoapparat und Laptop durch diese sehr spezielle niederösterreichische Hügellandschaft gereist, um Verlassenes, Verfallenes, oft längst Abgestorbenes in Wort und Bild zu bannen. Manches wahrscheinlich zum letzten Mal, bevor ein Bagger den Motor anwirft.

Ja, wir haben im Verlauf der Jahre schon mehrere Bildbände vorgestellt, die verlassene Orte und Gebäude dokumentieren („Lost Places“). Aber die Bucklige Welt? Wo liegt hier der Reiz? Nun, das Buch zeigt uns verborgene Schönheiten ebenso wie modernde ehemalige Kinosäle. „Verloren in Zeit und Raum“ ist der treffende Buchtitel. Mit dem Bau der Aspangbahn 1881 wurde die Bucklige Welkt langsam touristisch erschlossen. Entlang der Bahnstrecke entstanden – wesentlich bescheidener als an der Semmeringroute – Sommerfrischen, Landsitze, Hotels. Aspang, St. Corona, Mönichkirchen, Kirchberg am Wechsel hießen diese Ferienorte. Heute sind das eher Geheimtipps.

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