Literatur

Mit dem Hering zur Sonne

Hallgrímur Helgason erhielt für „60 Kilo Sonnenschein“ den isländischen Literaturpreis.
Hallgrímur Helgason erhielt für „60 Kilo Sonnenschein“ den isländischen Literaturpreis. (c) Marijan Murat
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Es ist ein sehr schräger Roman, den Hallgrímur Helgason über den Aufbruch Islands in die Moderne geschrieben hat. Doch auch Drama braucht seine komischen Momente.

Gut möglich, dass sich die Leserin ein bisschen ertappt fühlt, sobald Hallgrímur Helgason sie direkt anspricht. Da beschreibt der Autor unvermittelt, wie er sich die Person vorstellt, die gerade durch die Seiten blättert: Auf der Couch, gemütliches Leselicht, warme Decke, begleite sie also den Protagonisten, wie er sich im tiefen isländischen Winter durch die Schneemassen kämpft.

Wie bitterkalt das sein muss, könne man sich kaum vorstellen, schreibt Helgason sinngemäß. Wobei er es den Lesern leicht macht: Helgason nimmt sich Zeit, malt die Umgebung wortreich und detailliert aus wie ein Gemälde. Auch deswegen dauert es an die hundert Seiten, bis die Reise des Hauptdarstellers von „60 Kilo Sonnenschein“ überhaupt so richtig beginnt.

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