Bekannt für seine vielschichtigen Rollen – zumeist als Antagonist – in Dutzenden Kinofilmen und Fernsehserien: Giancarlo Esposito.
Interview

Giancarlo Esposito: »Auch im Bösen blitzt Gutes auf«

Der US-amerikanische Schauspieler Giancarlo Esposito spricht über seine multikulturelle Herkunft, seine eigens auf ihn zugeschnittene Rolle in der zweiten Staffel der Star-Wars-Serie »The Mandalorian« und den Reiz, zwielichtige Charaktere zu spielen.

Giancarlo Esposito ist einer dieser Schauspieler, um die man als Film- und Fernsehfan eigentlich nicht herumkommt – selbst dann, wenn man womöglich seinen Namen nicht auf Anhieb kennt. Der Sohn eines italienischen Bühnentechnikers und einer afroamerikanischen Sängerin startete in den 80er-Jahren mit kleinen Rollen in „Miami Vice“ oder Filmen wie „Die Glücksritter“ oder „Cotton Club“ durch. Später stand er vor der Kamera von Spike Lee („Do the Right Thing“, „Malcolm X“), Michael Mann („Ali“), Jodie Foster („Money Monster“) oder Bong Joon-ho („Okja“).

Einige seiner größten Erfolge konnte der Vater von vier Töchtern allerdings mit Serien feiern: Feste Rollen spielte er in „The Getdown“, „Once Upon a Time“, „Dear White People“ oder „The Boys“, die als Gus Fring in „Breaking Bad“ und „Better Call Saul“ brachte ihm drei Emmy-Nominierungen ein. Eine weitere bekam er in diesem Jahr für die erste Staffel der Star Wars-Serie „The Mandalorian“.

Als Antagonist Moff Gideon ist er nun in der zweiten Staffel (die aktuell bei Disney+ zu sehen ist) noch deutlich präsenter. Der 62-Jährige im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“.

Mr. Esposito, wann haben Sie eigentlich zum ersten Mal realisiert, dass Sie verdammt gut darin sind, fiese und undurchschaubare Typen zu spielen? Erinnern Sie sich noch an diesen Moment?

Giancarlo Esposito: Haha, gute Frage. Gleich in einer meiner ersten Rollen, in der Seifenoper „Another World“, spielte ich einen jungen Bösewicht und merkte, wie reizvoll solche Typen wirken können. Je häufiger ich dann Rollen dieser Art gespielt habe, desto mehr habe ich gemerkt, dass es mir scheinbar ganz gut gelingt, selbst bei den größten Abgründen noch die menschliche Seite solcher hervorzuholen. Das ist wichtig, denn wenn die Zuschauerinnen und Zuschauer realisieren, dass auch im Bösen noch das Gute aufblitzt, dann müssen sie diese Figur ernst nehmen und eine Beziehung zu ihr aufbauen. Irgendwie wurde das dann zu meinem Spezialgebiet: Schurken mit einer gewissen Menschlichkeit.

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