Die Coronakrise hat den Blick von anderen großen Krisen der Welt abgelenkt. Im Kampf gegen den Klimawandel soll 2021 nun einen Kurswechsel einleiten.
Es ist eine 180-Grad-Drehung, aus der nun ein historischer Wendepunkt werden soll: Im Kampf gegen den Klimawandel, einer der größten Krisen der Menschheit, hat im vergangenen Jahr kaum etwas so viel Hoffnung gemacht wie der knappe Sieg von Joe Biden bei der US-Präsidentenwahl. Nach vier Jahren Donald Trump, in denen die USA aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen und zahlreiche Umweltschutzvorgaben gekippt worden sind, will Washington an der Klimafront nun eine führende Rolle einnehmen. „Leute, wir stecken in einer Krise“, sagte Biden dann auch bei der Vorstellung seines Klimateams. „So wie wir als Nation zusammenstehen müssen, um auf Covid-19 zu reagieren, brauchen wir eine vereinte nationale Antwort auf den Klimawandel.“
Biden hegt ehrgeizige Pläne. Nicht nur will der gewählte US-Präsident direkt nach seiner Angelobung am 20. Jänner dem Pariser Klimaabkommen wieder beitreten und viele Umweltauflagen zurück in Kraft setzen. Er hat zudem ein Zwei-Billionen-Dollar-Programm angekündigt, um den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen voranzutreiben. Bis 2035 soll die US-Energieversorgung ohne Kohle, Öl und Gas auskommen; bis 2050 wollen die Vereinigten Staaten klimaneutral sein. Sicher ist allerdings auch: Biden dürfte mit seinen Zielen auf großen Widerstand stoßen. Und die Machtverhältnisse im US-Senat entscheiden sich erst bei zwei Stichwahlen in Georgia Anfang Jänner.