Noch steht nicht fest, wo und wie ab 11. Juni die EM 2021 gespielt wird. Österreichs Siege haben kaum Vorfreude geschürt – liegt darin die Chance?
Panini hat der Coronarealität getrotzt oder es zumindest versucht. Die Verschiebung der Fußball-Europameisterschaften auf 2021 war schon lang beschlossen, als Ende Mai trotzdem das legendäre Pickerlheft auf den Markt kam. Das als „Euro-2020-Preview“ betitelte Album sollte, so die offizielle Linie der italienischen Hersteller, Vorfreude auf das Turnier vermitteln. Davon war in Österreich allerdings – auch vor der Pandemie – kaum etwas zu spüren. Mit Franco Foda ist das Nationalteam zum dritten Mal nach 2008 (Ko-Gastgeber) und 2016 bei einer EM-Endrunde dabei.
Im Gegensatz zur Ära Marcel Koller löste das keine Euphorie oder Titelträumereien aus. Dafür fiel trotz souveräner Qualifikation die gezeigte Fußballkost zu mager aus, diesen Eindruck hat der Sieg in der Nations League im Herbst bekräftigt. Und vielleicht liegt darin die große Chance für das ÖFB-Team. Denn 2016 scheiterte Österreich an der eigenen und öffentlichen Erwartungshaltung bereits in der Vorrunde. Gelingen gegen Nordmazedonien (13. Juni), die Niederlande (17. Juni) und die Ukraine (21. Juni) Siege und Aufstieg, darf sich Foda in seiner zurückhaltenden Taktik bestätigt fühlen.