Neues Jahr

Das „neue Normal“: Wie wird sich Wien 2021 entwickeln?

Werden die Wiener vor leeren Geschäften stehen oder an Reopening-Feiern teilnehmen? Welche Restaurants und Veranstaltungen könnten sie besuchen? Wer wird neuer Erzbischof? Ein Blick in die Zukunft ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Irgendwann sollte sich 2021 wieder ein Gefühl von Normalität einstellen. Das „neue Normal“ wie es jetzt überall bezeichnet wird. Das heißt, die Österreicher können wieder durch Dörfer, Gemeinden und Hauptstädte spazieren, zu jeder vernünftigen Tageszeit sowie in der Nacht, weil Geschäfte, Restaurants, Cafés, Bars und Clubs offen haben – und hoffentlich auch ohne Maske.

Doch wie wird eine Stadt wie Wien dann aussehen? Wird die große Rückkehr ins „neue Normal“ gefeiert oder werden wir mit einem Ziehen in der Magengegend vor den vielen leeren Geschäften stehen? Denn eine große Insolvenzwelle im Handel ist bereits vorausgesagt. Erstens, weil nicht alle Geschäfte die Pandemie überleben werden und zweitens, weil sich durch die vielen staatlichen Hilfen Insolvenzen verschoben haben. Auf das kommende Jahr.

So sieht es zumindest auch Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wiener Wirtschaftskammer. „Der Teil, der aufgeschoben wurde, der wird uns sicher einholen“, sagt sie zur „Presse am Sonntag“. Aber es sei schwierig, Prognosen zu stellen. Weil man nicht wisse, wie die Pandemie weiterlaufe – auch was es für staatliche Hilfen geben werde. „Meine Einschätzung ist positiv, aber es wird schwierig werden.“ Dabei, sagt sie, sei der Handel eines der ältesten Gewerbe der Welt. „Es wird ihn immer geben, aber in einer anderen Form.“ Was durch die Pandemie an digitaler Entwicklung ins Land zog, wird nicht mehr weggehen. In Zukunft werden noch viel mehr Geschäfte stationär und online arbeiten – und eine „Click und Collect“-Variante anbieten. „Wir müssen unsere Betriebe auch digital sichtbarer machen. Die Konkurrenz zu den großen Plattformen wird nicht einfach sein“, sagt Gumprecht.

Einkaufen mit Emotion. Für die Fans von echten Geschäften heißt das auch – den Inhabern die Treue halten. „Wenn ich in zehn Jahren noch ein Geschäft ums Eck haben will, dann muss ich dort auch einkaufen.“ Die Sorge über die Leerstände in Wien teilt sie freilich, wobei das Phänomen an sich ja kein neues sei. „Wir haben in den letzten Jahren schon viele Leerstände gehabt.“ Sie hofft auf Programme, die Geschäfte in den Grätzeln und Einkaufsstraßen halten. Ihr „Herzenswunsch“ sei aber ein große Markt- und Genusshalle. So wie der Hamburger Fischmarkt stellt sie sich das vor. Mit Veranstaltungen und Attraktionen.

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