Im oberösterreichischen Innviertel kreiert Bianca Mayringer Kräutertees. Und hat als ausgebildete Kräuterpädagogin zu vielen Pflanzen etwas zu erzählen – vom Holunder bis zum Gänseblümchen.
Abwarten und Teetrinken – so soll der Schäfer und Kräuterheilkundige Heinrich Ast dereinst seine ungeduldigen Patienten ermahnt haben. Ob das stimmt oder nicht – manche vermuten den Ursprung der Redewendung auch in den literarischen Tee-Abenden des Biedermeiers –, Geduld ist in diesen Zeiten gefragter denn je. Und offenbar greifen die Österreicher während Home-Office und Serienabenden tatsächlich auch öfter zu einer Tasse Tee. Vor allem: zu Kräutertee (siehe Artikel unten).
Auch Bianca Mayringer hat zuletzt mehr Interesse an ihren Tees gespürt – ob coronabedingt oder nicht. In Kirchdorf am Inn, nur einen Steinwurf von der deutschen Staatsgrenze entfernt, kreiert die 47-Jährige seit zweieinhalb Jahren unterschiedliche Teemischungen aus handgesammelten Kräutern. „Als mein Mann vor einigen Jahren hier die Landwirtschaft seiner Eltern übernommen hat, wollte ich mich auch irgendwie integrieren“, sagt Mayringer, die im Hauptberuf eigentlich in einer Bank arbeitet. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Kräuterpädagogin („Wenn, dann wollte ich das g'scheit machen“) – und startete im Jahr 2018 mit ihrer Teemarke „Kraut Guat“.