Manfed Haimbuchner
Oberösterreich

Manfred Haimbuchner: Mehr Macht in Linz – und auch im Bund?

Manfred Haimbuchner muss 2021 seine Machtposition verteidigen. Redet er in Oberösterreich als Koalitionspartner weiterhin mit, wird er es auch im Bund tun: In der Frage, wer FPÖ-Chef wird.

Mitte November wurde in Linz heftig überlegt und diskutiert. Schon zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit war ein Zeitungsartikel erschienen, der so gar nicht im Sinne von Manfred Haimbuchner war. Im Bericht wurde insinuiert, dass der 42-jährige Landeshauptmann-Stellvertreter und Vize-Obmann der FPÖ es womöglich selbst nicht so genau mit Compliance-Regeln nehmen könnte. Ausgerechnet er! Die Ironie entging wohl auch Haimbuchner nicht: Immerhin arbeitete er für die Bundespartei strenge Benimmregeln aus. Inhaltlich war an den Gerüchten nichts dran, da war man sich schnell einig. Aber man wunderte sich schon, wer die Geschichte in Umlauf brachte. Offenbar gab es unter den Freiheitlichen jemanden, der Haimbuchners Image als Saubermacher der FPÖ beschmutzen wollte. Und das konnte er gar nicht gebrauchen. Vor allem nicht vor dem so wichtigen Jahr 2021.

In Landtagswahlen wird gern viel hineininterpretiert. Sie sind nie bloße Abstimmungen über die Zusammensetzung des Landtags, sondern immer richtungsweisend. In diesem Fall gilt das ganz besonders. Für Haimbuchner ist die oberösterreichische Wahl im Herbst (planmäßig die einzige größere innenpolitische Wahl des Jahres) tatsächlich entscheidend. Und damit ist sie es auch für die FPÖ. Haimbuchner muss einige Positionen verteidigen: Das Amt des Landesrats (für Naturschutz, Wohnbauförderung, Baurecht, Familien und Sparkassen), die Funktion als Koalitionspartner der ÖVP, die Stellung als mächtigste Landesorganisation der FPÖ. Dass er die 30 Prozent von 2015 hält, glaubt Haimbuchner selbst nicht. Aber ein Ergebnis von mehr als 20 Prozent wäre für die krisengebeutelte FPÖ trotzdem ein Erfolg.

Wenn das gelingt, kann Haimbuchner die Zukunft der Freiheitlichen maßgeblich mitprägen. Dass er selbst gern einmal die Bundespartei in Wien übernehmen möchte, dementiert er regelmäßig vehement. Seine Familie (Frau Annette, Sohn Otto, Maine-Coon-Kater Branco und Kater Pedro), sein Haus (in Steinhaus bei Wels), seine Heimatverbundenheit (mit oberösterreichischen Bergen und Seen) würden dagegensprechen. Es mag für jetzt der Wahrheit entsprechen, dass Haimbuchner nicht FPÖ-Chef sein will. Aber (mit-)entscheiden, wer es als Nächster wird, möchte er mit Sicherheit.

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