Quergeschrieben

Flüchtlingspolitik: Wer und wo sind die Weisen dieser Tage?

Das Flüchtlingslager in Kara Tepe in Griechenland am 19. Dezember.
Das Flüchtlingslager in Kara Tepe in Griechenland am 19. Dezember.APA/AFP/ANTHI PAZIANOU
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Ob man in einer von Krieg und Armut gepeinigten Region geboren wird oder in einem wohlhabenden, friedlichen Land wie Österreich ist reine Glückssache.

Es stimmt, Österreich hat in den vergangenen Jahren viele Flüchtlinge aufgenommen. Laut UNHCR lag Österreich 2019 global gesehen auf dem 14. Platz (noch vor Deutschland auf Platz 15), innerhalb Europas sogar auf Platz 3 (hinter Malta und Schweden). Von Jänner bis Oktober 2020 wurden rund 11.100 Asylanträge gestellt, 6300 Menschen erhielten Asyl, etwa 2000 subsidiären Schutz und ebenso viele einen humanitären Aufenthaltstitel.
Vorfälle wie jene in der Silvesternacht, als vornehmlich junge Syrer und Iraker auf dem Wiener Reumannnplatz randalierten, heben in weiten Teilen der Bevölkerung nicht gerade die Begeisterung für weitere Flüchtlingsaufnahmen. Man sollte allerdings die Relation zwischen der Mehrheit friedlicher und der Minderheit gewaltbereiter zugewanderter Menschen nie aus den Augen verlieren.

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Es stimmt auch, dass Hilfe vor Ort vielen Menschen nützt, nicht nur einigen Auserwählten. Doch was ist dann eigentlich mit den Hilfsgütern passiert, die Österreich nach dem Brand des Flüchtlingslagers Moria auf Lesbos nach Griechenland geschickt hat: den 400 Familienzelten mit Winterkit für 2000 Personen, den Hygienepaketen, Zeltheizungen und –beleuchtungen, Decken, Matratzen, dem Bettzeug? Angeblich ist bisher nur ein kleiner Teil davon auf Lesbos gelandet, man könne keinen Einfluss darauf nehmen, was Griechenland mit den Hilfsgütern mache, heißt es seitens der österreichischen Regierung. Kara Tepe, das anstelle von Moria errichtete Lager, ist eine humanitäre Katastrophe. Griechenland ist Mitglied der EU, die schaut sanktionslos zu?

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