Covid-19

Längerer Lockdown: Elternvertreter für Schülertests und Lehrer-Impfungen

Eigentlich soll der Unterricht an den Schulen am 18. Jänner wieder beginnen.
Eigentlich soll der Unterricht an den Schulen am 18. Jänner wieder beginnen.(c) APA/HANS PUNZ (HANS PUNZ)
  • Drucken

Pflichtschul-Elternvertreter rechnen mit einer Rückkehr ins Klassenzimmer erst ab 25. Jänner. Die Zeit bis dahin solle dafür genutzt werden, Schüler durchzutesten und Lehrer zu impfen.

Der Dachverband der Elternvereine an öffentlichen Pflichtschulen fordert wöchentliche Coronatests für Schüler und Impfungen für Lehrer, um eine Rückkehr in den Präsenzunterricht zu ermöglichen. Sprecherin Evelyn Kometter glaubt nicht mehr an das vom Bildungsministerium ausgegebene Ziel, am 18. Jänner wieder mit dem Präsenzunterricht zu beginnen. Die Woche bis zum 24. Jänner solle deshalb wenigstens dafür genutzt werden, die Schüler durchzutesten und Lehrer zu impfen.

Eine Forderung nach einer Impfpflicht für Lehrer, werde es vom Dachverband aber nicht geben, präzisierte Manfred Schmidt vom oberösterreichischen Landesverband in einer Stellungnahme in sozialen Netzwerken. Eine Pflicht sei auch nie diskutiert worden.

Der Unterricht wird nach den Weihnachtsferien zwar wie üblich am 7. Jänner wieder beginnen, allerdings coronabedingt als Fernunterricht. An den Schulen wird es nur Betreuung für jene geben, die Bedarf anmelden. Auch Lernunterstützung ist dabei vorgesehen, was in der Praxis allerdings nicht an allen Standorten gut funktioniert. Wann der allgemeine Präsenzunterricht wieder beginnt, ist derzeit noch offen.

Der Lockdown wurde ja durch die Ablehnung des geplanten "Freitestens" durch die Opposition grundsätzlich bis 24. Jänner verlängert. Im Bildungsministerium verweist man jedoch auf die aktuell gültige Verordnung, wonach der "ortsungebundene Unterricht" mit 17. Jänner befristet ist und ab 18. Jänner der Präsenzunterricht wieder starten soll. Einschränkung: Dabei müsse stets das Infektionsgeschehen berücksichtigt werden.

Nicht glücklich über Situation

"Sämtliche Eltern sind sehr erbost über diese Situation. Es ist keinerlei Planungssicherheit gegeben, weder für Schüler und Eltern, noch Lehrer", kritisierte Kometter. Den Schülern werde seit Monaten Enormes abverlangt und auch wenn der Fernunterricht mittlerweile teilweise sehr gut funktioniere, wäre eine zusätzliche Woche Distance Learning "ein Wahnsinn", vor allem für die älteren Schüler.

Die Elternsprecherin verwies etwa auf Fälle in allen Bundesländern, in denen in der Sekundarstufe 1 (Mittelschule, AHS-Unterstufe) und Sekundarstufe 2 (v.a. AHS-Oberstufe, BMHS) Lehrer vor Weihnachten im großen Stil blaue Briefe als Vorwarnung vor einem "Nicht genügend" in der Schulnachricht verschickt hätten. Die Begründung: Weil sie es nicht geschafft hätten, in der Zeit des Präsenzunterrichts eine Schularbeit oder einen Test durchzuführen, fehle ihnen eine Beurteilungsgrundlage. Davon seien auch Schüler betroffen gewesen, die üblicherweise auf einem Gut oder Befriedigend stünden, so Kometter, dabei seien Schularbeiten und Tests laut Leistungsbeurteilungsverordnung nur eine von mehreren Arten der Leistungsfeststellung.

„Andere Möglichkeiten der Leistungsfeststellung"

Im Bildungsministerium wurde auf Nachfrage betont, dass es auch bei Umstellung auf Fernunterricht die Option gebe, Schüler etwa für Schularbeiten und Prüfungen an die Schulen zu holen. Außerdem gebe es auch ganz unabhängig von Corona andere Möglichkeiten der Leistungsfeststellung wie etwa Mitarbeit, und diese sei auch im Distance Learning feststellbar. Das ist auch der Grund, warum es trotz der wenigen Präsenzphasen im laufenden Semester jedenfalls eine Schulnachricht geben soll: Die Schüler hätten im Fernunterricht etwas geleistet und das gehöre auch dokumentiert, argumentiert man im Bildungsressort.

Wenn nun der Unterricht tatsächlich erst am 25. und nicht am 18. Jänner wieder losgehen sollte, würde das noch weniger Zeit für Prüfungen bedeuten, beklagt Kometter. Dabei hätten so manche Eltern während der Weihnachtsferien viel Geld in Nachhilfe investiert, damit ihre Kinder Rückstände aufholen können. Aus Sicht der Elternvertreter ist allerdings der spätere Starttermin realistischer.

Für Schüler in Wien und Niederösterreich würde eine Verlängerung des Distance Learning bedeuten, dass sie lediglich eine Woche Präsenzunterricht hätten, bevor sie mit 1. Februar in die einwöchigen Semesterferien starten. Etwas mehr Unterrichtstage im Klassenzimmer gäbe es in den anderen Bundesländern, wo die Ferien erst mit 8. Februar (Burgenland, Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg) bzw. 15. Februar (Oberösterreich, Steiermark) beginnen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.