„Normale Nebenerwerbsbauern sollen selbstverständlich weiterhin Agrarförderungen erhalten“, betont der frühere EU-Landwirtschaftskommissar Franz Fischler im Gespräch mit der „Presse“.
WIEN (wb). Lediglich Hobby-Bauern sollte die Betriebsprämie gestrichen werden. Die „Presse“ hatte ebenso wie andere Medien Fischler mit seinem Vorstoß zur Kürzung von Betriebsprämien für Nicht-Vollerwerbs-Bauern missverständlich wiedergegeben.
„Den Nebenerwerbsbauern die Gelder zu kürzen, würde ja vor allem die kleinen treffen“, so der ÖVP-Politiker. Er habe vor allem jene Hobby-Bauern wie etwa aus der Porsche-Piëch-Dynastie gemeint, die als Freizeitbeschäftigung kleine Landwirtschaften betreiben. Seit diesem Jahr sei es auch rechtlich möglich, solchen Personen die Förderungen zu streichen.
Fischler betonte erneut, dass es sinnvoll wäre, die Agrarförderung für Großbetriebe einzuschränken. Als EU-Kommissar habe er das bereits zweimal – 1999 und 2003 – versucht. Dies sei aber zuletzt am Widerstand von Großbritannien und Deutschland gescheitert. Auch in Österreich gebe es hierzu durchaus unterschiedliche Positionen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.09.2010)