Kulturgeschichte

Die Größten hausen in den kleinsten Hütten

Alles hat in diesen langen Ferien zu. Glücklich, wer sich am verschneiten Berg selbst versorgen darf. So manche versetzte der Hüttenzauber in einen Schaffensrausch. Ein Besuch bei Kleist, Thoreau, Wittgenstein und Le Corbusier.

Wo feiern wir am liebsten Feste, sofern die Obrigkeit es zulässt? Zu Silvester nicht in Ballsälen oder Clubs, sondern in urigen Hütten auf verschneiten Bergen. Was doch seltsam ist, denn es widerspricht der Idee dieser Behausung, als einsamem Rückzugsort vom Getriebe der Welt. Diesmal kamen wir dem Konzept wieder näher. Man feierte im kleinen Kreis, Hotels blieben geschlossen, große bewirtschaftete Hütten verwehrt. Glücklich die wenigen, die einen Zweitwohnsitz im Weißen ihr Eigen nennen oder eine Selbstversorgerhütte mieten konnten. Aber auch für alle anderen mag es retrospektiv reizvoll sein, dem Mythos Hütte nachzuspüren – auch wenn er immer etwas verlogen ist.

Am Anfang dieser Sehnsucht stand der junge Kleist. Aus den „schmutzigen, stinkenden Straßen“ von Paris trieb es den 25-Jährigen hinaus, vor einem Beamtendasein zu Hause in Preußen graute ihm. Also floh er 1802 in die Schweiz, um „einen Bauernhof zu kaufen, der mich ernähren kann“. Er las „landwirtschaftliche Lehrbücher“ und lockte „die Landleute durch Fragen, mir Nützliches und Gescheutes zu antworten“.

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