Rudolf Anschober übernahm ein riesiges, reformbedürftiges Ministerium. Dann brach die Pandemie aus und das Gesundheitsressort stieß an seine Grenzen. Der Minister ebenso.
Wien. Es begann vor einem Jahr mit großem Aufatmen. Landesrat Rudolf Anschober übernahm das zerrüttete Sozial- und Gesundheitsministerium, die Hoffnung machte sich unter den vorwiegend SPÖ-nahen Beamten breit, dass das Ressort nach den Werken von FPÖ-Ministerin Beate Hartinger-Klein zu Ruhe käme. Die hatte in den wenigen Monaten ihrer Amtszeit versucht, möglichst viele FPÖ-Beamte in Spitzenpositionen zu hieven. Teils mit Erfolg.
Resultat bei Übernahme: Mehrere Sektionen waren unbesetzt, Abteilungen ohne Leiter. Viel zu tun für Anschober.
Dann kam die Pandemie. Zu Beginn kündigte er im Februar an, dass die Direktorin für öffentliche Gesundheit (einst Pamela Rendi-Wagner) neu bestellt werden soll. Es wurde schließlich Katharina Reich Mitte Dezember. Weitere Sektionen wurden ebenfalls erst so spät besetzt. Heißt: Sie sind durch die Krise bisher geschifft, ohne diese Schlüsselstelle besetzt zu haben.