Gastkommentar

. . . denn sie weiß, was sie schreibt

Peter Kufner
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Die Autorin Marlene Streeruwitz verwendet in der Coronakrise NS-Vergleiche. Warum schweigen dazu so viele?

Narzissmus ist bis zu einem gewissen Grad eine Berufskrankheit von Schreibenden, so wie es auch andere Berufsgruppen gibt, denen man eine Inklination dazu nicht absprechen kann. Warum, ist für mich nach circa eineinhalb Jahren in der Branche kein großes Geheimnis mehr: Wenn man oft von anderen gelobt, wenn man ständig nach seiner Meinung gefragt und mit Ehrfurcht behandelt wird, dann beginnt man irgendwann, seinen Filter dafür zu verlieren, welche der eigenen Gedanken einen Mehrwert für andere haben und welche nicht. Werden diese Mechanismen nicht reflektiert, führt Narzissmus irgendwann zu grotesken Resultaten.

Nirgendwo sieht man das aktuell besser als bei Marlene Streeruwitz, die früher einmal als relevante Beobachterin der Politik Österreichs galt und jetzt das Jahr 2021 damit einläutet, im „Standard“ in einem wirren Artikel die „staatliche Übernahme unserer Körper im Impfzwang“ herbeizuschreiben und die vorübergehende Einschränkung von Grundrechten mit den Nürnberger Rassengesetzen zu vergleichen.

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K1 und die Rassengesetze

Bereits im November hatte sie, ebenfalls im „Standard“, dasselbe gemacht, als sie schrieb: „Ich bin in Quarantäne. Ich hatte einen Kontakt und bin also K1. (Die Nürnberger Rassengesetze unterschieden Mischling 1 und Mischling 2. Es wäre befreiend, wenn solche Vergleiche nicht möglich wären.)“

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