U-Bahn-Ausbau

Die größte Baustelle Wiens startet

FOTOTERMIN WIENER LINIEN ANL. SPATENSTICH FUeR LINIENKREUZ U2/U5
FOTOTERMIN WIENER LINIEN ANL. SPATENSTICH FUeR LINIENKREUZ U2/U5APA
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Nach jahrelangen Vorbereitungen beginnen am Montag die Arbeiten für das Linienkreuz U2/U5. Das hat massive Folgen für den Verkehr, die durch Corona aber gemildert werden.

Es wird die größte Baustelle in der Bundeshauptstadt und sie wird Wien noch jahrelang beschäftigen. Die Rede ist von dem Milliardenprojekt U2/U5, aktuell von der Errichtung des Drehkreuzes U2/U5 beim Rathaus – zu Beginn der nächsten Woche starten die unmittelbaren Bauvorbereitungen. Schon am Wochenende werden großräumige Umleitungen eingerichtet.

Laut Baustellenkoordinator Peter Lenz wird das Linienkreuz beim Rathaus den massivsten Einfluss auf den Verkehr haben. Schließlich muss für die Baustelle die Zweierlinie gesperrt werden, auf der (derzeit) bis zu 20.000 Fahrzeuge täglich unterwegs sind. Sie verbindet die Währinger Straße mit dem Getreidemarkt, von wo aus der Verkehr in Richtung Gürtel und zur Westautobahn fließt. Dazu ist die Zweierlinie ein wichtiger Bypass für den Wiener Ring (30.000 Fahrzeuge täglich). „Wir arbeiten hier 25 Meter unter der Linie U2. Deshalb kommt es auf der Oberfläche zu massiven Verkehrseinschränkungen, so Lenz.

Rathausumfeld als Nadelöhr

Die Details: Die Landesgerichtsstraße ist in Fahrtrichtung Museumsquartier zwischen Universitätsstraße und Lichtenfelsgasse einspurig, ab Letzterer wieder zweispurig. In Fahrtrichtung des neunten Bezirks wird die Landesgerichtsstraße bis Felderstraße dagegen zweispurig geführt und über die Ebendorferstraße zur Universitätsstraße umgeleitet. Auf der Währinger Straße ist deshalb mit mehr Verkehr zu rechnen, warnt Gerald Winterstein (MA 33 – Wien leuchtet), der eine Verkehrssimulation des nun umgesetzten Konzepts durchgeführt hat.

Was die Situation für Autofahrer erschwert: Die Durchfahrt von der Alser Straße zur Universitätsstraße (also die Verbindung vom Gürtel zum Ring) wird für den Individualverkehr gesperrt. Trotzdem bleiben Landesgericht und Rathaus laut Verkehrskonzept erreichbar. Stadtauswärts führt die Umleitung von der Universitätsstraße in Richtung Alser Straße (über den Rooseveltplatz, die Frankgasse und die Haulergasse).

Kein Verkehrsinfarkt

Die Sperre einer der wichtigsten innerstädtischen Verbindungsstraßen wird allerdings nicht zum Verkehrsinfarkt führen. Davon ist zumindest der Wiener Baustellenkoordinator überzeugt, der „keine gravierenden Staus“ erwartet. Und dafür spreche auch die Verkehrssimulation der MA 33, so Winterstein. Es brauche allerdings eine Eingewöhnungsphase für die Autofahrer.

Um Probleme in den ersten Tagen zu vermeiden, wird die Polizei vor Ort sein, um an kritischen Punkten die Autofahrer zu unterstützen, kündigt Lenz an. Gleichzeitig wird trotzdem an alle Lenker appelliert, gerade in der ersten Zeit (nach Möglichkeit) auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen.

Umleitung für Radfahrer

Ein Grund für die optimistische Annahme, dass große Staus ausbleiben werden, hat allerdings wenig mit der Planung bzw. der Verkehrssimulation zu tun: Durch die Coronapandemie ist das Verkehrsaufkommen (gerade jetzt im Lockdown) deutlich gesunken. Deshalb dürften die Verkehrsmaßnahmen in der Stadt verhältnismäßig amikal über die Bühne gehen. Wie es aber nach dem Lockdown aussieht (oder später nach Corona) ist noch abzuwarten.

Umleitungen gibt es nicht nur für Autofahrer, sondern auch für den Radverkehr. Immerhin betreffen die Sperren auch die Hauptradroute. Von der Landesgerichtsstraße in Fahrtrichtung Universitätsstraße erfolgt die Umleitung über die Rathausstraße. Um weiter in die Alser Straße in Richtung Gürtel oder die Garnisongasse zu kommen, benützt man die Umleitung von der Rathausstraße über die Grillparzerstraße zur Landesgerichtsstraße. Die Hauptradroute in der Alser Straße/Universitätsstraße bleibt aber bestehen.

Straßenbahnen betroffen

Die Bauarbeiten bremsen auch den öffentlichen Verkehr. Der 43er (eine der meistfrequentierten Straßenbahnlinien Wiens) wird seine Intervalle in Spitzenzeiten (2,5 bis drei Minuten) nicht mehr halten können – sie verlängern sich voraussichtlich um rund 1,5 Minuten. (stu)

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