Angriff auf Kapitol

Die USA, die verwundete Supermacht

Die Besetzung des Kapitols hinterlässt tiefe Blessuren für die Demokratie. Die Republikaner sind gespalten, Donald Trump übt sich in Schadensbegrenzung.

Die Scherben im teils verwüsteten Kapitol waren noch nicht aufgekehrt, da versuchte die Politik ein gewisses Maß an Normalität und Kontinuität zu vermitteln. Nach dem Angriff von Anhängern Donald Trumps auf das Fundament der US-Demokratie kam der Kongress noch spätnachts zusammen, um den Wahlsieg von Joe Biden zu bestätigten. Den Gang der Dinge konnte der Mob, der Trumps Niederlage nicht akzeptieren will, nicht aufhalten. Im Gegenteil: Er hat ihn noch beschleunigt.

Der Sturm auf den Sitz von Senat und Repräsentantenhaus, der vier Tote – darunter eine Trump-Aktivistin – gefordert hatte, hat im Parlament zumindest zum Teil für einen Schulterschluss gesorgt. Mehrere republikanische Senatoren zogen ihren Einspruch gegen das Resultat der Präsidentschaftswahlen von November zurück. Man ersparte sich stundenlange Diskussionen um einen vermeintlichen Wahlbetrug, und schließlich verkündete Vizepräsident Mike Pence am Donnerstag in den frühen Morgenstunden den Sieg Bidens. Trump sprach neuerlich von einer unfairen Wahl, garantierte aber einen geordneten Übergang.


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