Russland

Die Moskauer Metro in Frauenhand

Jahrzehntelang war dieser Beruf Frauen aus gesundheitlichen Gründen nicht gestattet - jetzt aber beginnen zwölf Mitarbeiterinnen als U-Bahn-Fahrerinnen in Moskau. Und es sollen noch viel mehr werden.

Mit der Filjowskaja-Linie der Moskauer Metro gelangt man aus dem grünen Westen der Stadt über den Moskwa-Fluss bis zur zentralen Flaniermeile Arbat. Ab sofort steuern Frauen die Züge dieser als „Nummer 4" bekannten, hellblau eingefärbten Linie. Das ist eine kleine Sensation. Denn bisher durften Frauen in Russland den Beruf der Metro-Zugsführerin nicht ausüben. Mit Jahresbeginn aber haben zwölf Frauen in dunkelblauen Uniformen und dem markanten Käppchen auf dem Kopf ihren Dienst angetreten.

Schon bald sollen 50 Frauen in der Moskauer Metro als „Maschinistin" – so heißt der Beruf im Russischen – tätig sein. Mehrere Jahrzehnte lang war Frauen diese Tätigkeit gesetzlich nicht gestattet. Zwar gab es Metrofahrerinnen in den frühen Tagen der Sowjetunion, als staatliche Organe die Emanzipation vorantrieben. Auch im Zweiten Weltkrieg waren Frauen im Untergrund im Einsatz, als Ersatz für die Männer, die an die Front gerufen wurden. Erst zu Beginn der 1980er-Jahre wurde Frauen der Beruf verboten. Offiziell wegen der körperlichen Belastung.

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