Vorstandsgagen

Arbeiterkammer will Spitzenmanager auf Diät setzen

Symbolbild: Kreditkarte
Symbolbild: Kreditkarteimago images/Addictive Stock
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Unangemessen hoch nennt die AK die Gehälter von  Spitzenmanagern. Bonuszahlungen an Vorstände sollten zu mindestens einem Drittel an Ziele geknüpft werden.

Nach Ansicht der Arbeiterkammer sind die Gehälter der Spitzenmanager in Österreich unangemessen hoch. Bonuszahlungen an Vorstände sollten zu mindestens einem Drittel an die Erreichung von Zielen in den Bereichen Soziales, Gesellschaft, Umwelt und Beschäftigung geknüpft werden und sich nicht nur an den kurzfristigen finanziellen Interessen der Eigentümer orientieren, fordert die Arbeitnehmervertretung.

Im Schnitt hat ein Vorstandschef eines ATX-Unternehmens laut AK-Berechnungen zuletzt rund 2,2 Mio. Euro brutto im Jahr verdient, während das Medianeinkommen eines Beschäftigten in der österreichischen Privatwirtschaft nur knapp 33.000 Euro betrug. In die Berechnung wurden auch Teilzeitbeschäftigungen, aber keine Beamtengehälter einbezogen. Für die AK sind die Manager "Fat Cats" ("fette Katzen") - die fetteste von allen OMV-Chef Rainer Seele, der an nur einem Tag so viel verdiene wie ein typischer Arbeitnehmer in einem ganzen Jahr.

"Angemessenheitsfaktor" einführen

"Im Schatten der Corona-Krise, die in letzter Konsequenz die Verteilungsfrage stellen wird, braucht es bei der Festlegung der Managergehälter mehr denn je Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Transparenz", fordert die AK laut Mitteilung. "Liquiditätsengpässe, Ertragsrückgänge und Personalabbau stehen klar im Widerspruch zu hohen Vorstandsgehältern." Die Aufsichtsräte müssten eine angemessene Relation zwischen der Vorstandsvergütung und jener der Belegschaft definieren.

Deshalb sollte ein "Angemessenheitsfaktor" (Manager to Worker Pay Ratio) eine zentrale Determinante der Vergütungspolitik werden, so die Forderung - allerdings will man sich nicht festlegen, welche Vergütungshöhe "angemessen" wäre.

Da wird die Sozialitische Jugend Österreich (SJ) schon konkreter: Die Lohnspanne innerhalb eines Unternehmens dürfe maximal 1:6 betragen, verlangt SJ-Vorsitzender Paul Stich. Das will die SJ nicht nur auf Wirtschaftsbetriebe beschränkt wissen, das müsse selbstverständlich auch für Organisationen wie den ÖGB oder die AK gelten, hieß es auf APA-Nachfrage. Bei AK-Präsidentin Renate Anderl (sie kassiert 12.919 Euro brutto im Monat) und ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian (rund 7.800 Euro netto, 14 mal im Jahr) geht sich das gemessen am österreichischen Medianeinkommen ungefähr aus. AK-Direktor Christoph Klein liegt mit 17.590 Euro brutto im Monat deutlich darüber.

(APA)

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