EU-Kommission bestellt bei Biontech/Pfizer 300 weitere Millionen Impfdosen

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Der Vertrag mit dem Mainzer Unternehmen und seinem US-Partner steht.

Die EU-Kommission hat einen Vertrag über weitere bis zu 300 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer abgeschlossen. 75 Millionen Dosen davon sollten bereits im zweiten Quartal 2021 zur Verfügung stehen, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Freitag in Brüssel. Der neue Vertrag folgt auf Klagen über Knappheit von Impfstoff in mehreren EU-Staaten.

Sowohl der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn als auch die EU-Kommission standen in der Kritik. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bedankte sich bei Von der Leyen, die "dafür alle Hebel in Bewegung gesetzt" habe. Die Beschaffung von weiteren 300 Millionen Impfdosen von Biontech/Pfizer sei ein wichtiger Erfolg für die EU, der das Kontingent verdoppelt. Es wäre nun auch wichtig, die Entnahme einer sechsten Impfdose pro Fläschchen rechtlich zu ermöglichen.

Das Biontech/Pfizer-Präparat war am 21. Dezember als erster Corona-Impfstoff in der EU zugelassen worden. Am Mittwoch wurde auch das Mittel des US-Herstellers Moderna genehmigt.

EU-Kommission wehrt sich gegen Kritik

Bereits im November hatte die EU-Kommission für alle 27 Staaten bis zu 300 Millionen Impfstoffdosen von Biontech/Pfizer bestellt - eine feste Bestellung von 200 Millionen Dosen und eine Option auf 100 Millionen weitere, die vor kurzem gezogen wurde. Sowohl Biontech als auch die EU-Kommission hatten zuletzt bestätigt, dass über weitere Lieferungen verhandelt werde.

Die EU-Kommission hatte sich stets gegen die Kritik an einem Impfstoffmangel gewehrt. Die Zahl der Impfstoffe reiche aus, die Mittel müssten jedoch erst produziert werden, betonte ein Sprecher. Die Impfkampagne habe gerade erst begonnen. Im Moment sei nicht die Zahl der Bestellungen, sondern die Produktionskapazitäten der Unternehmen der Flaschenhals, hieß es aus der Brüsseler Behörde.

In Deutschland wird derzeit an einem neuen Produktionsstandort von Biontech in Marburg gearbeitet. Wenn dieser wie geplant im Februar in Betrieb gehe, dann könne das Unternehmen die Impfstoffproduktion massiv ausbauen, sagte Spahn jüngst. "Das führt zu früheren Lieferungen bestellter Dosen."

Neben Biontech/Pfizer gibt es bereits Rahmenverträge mit fünf weiteren Herstellern. Inklusive des neuen Vertrags mit Biontech/Pfizer kann die EU nun insgesamt mehr als zwei Milliarden Dosen beziehen. Von Moderna hat die EU-Kommission bis zu 160 Millionen Dosen gesichert.

(APA/ red. )

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