Interview

Infektiologe Wenisch: "Hol dir die Impfung, spüre die Erleichterung!"

CORONA: START DER IMPFUNGEN IN DEN WIENER COVID-STATIONEN - WENISCH
CORONA: START DER IMPFUNGEN IN DEN WIENER COVID-STATIONEN - WENISCHAPA/GEORGES SCHNEIDER
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Sein Impf-Foto ging um die Welt, seither hält er die Öffentlichkeit mit einem Impf-Tagebuch auf dem Laufenden. Christoph Wenisch, Abteilungsvorstand der 4. Medizinischen Abteilung mit Infektions- und Tropenmedizin sowie Intensivstation in der Klinik Favoriten, im „Presse"-Interview.

„Es ist nicht lustig, ein Jahr lang jeden Tag Angst vor einer Covid-Infektion haben zu müssen. Das habe ich jetzt hinter mir. Es ist ein Geschenk der Wissenschaft, dass wir so schnell eine hochwirksame Impfung gegen diese Geißel der Menschheit bekommen haben“, sagt Christoph Wenisch, Leiter der Infektionsabteilung der Klinik Favoriten, der am 27. Dezember als eine der ersten Personen in Österreich gegen das Coronavirus geimpft wurde. „Wenn nicht ein wirklich triftiger medizinischer Grund dagegen spricht, rate ich jedem – lass dich impfen und gewinne damit deine Freiheit und Leichtigkeit zurück.“ Relevante Impfreaktionen habe er bisher keine gehabt. „Ich dachte mir zwischenzeitlich sogar, ob wohl bei der Impfung eh nichts schief gegangen ist… nein, im Ernst, der Impfstoff scheint wirklich sehr gut verträglich zu sein. Das ist übrigens auch die Rückmeldung, die ich von allen meinem Kolleginnen und Kollegen bekomme, die auch schon geimpft worden sind.“ Was die Massentests angeht, sei das Testen von gesunden Personen „bei effektiver Impfung ohnehin eher gestrig und damit überholt". Christoph Wenisch im Interview.

Die Presse: Sie wurden als eine der ersten Personen in Wien geimpft. Ihr Foto ging buchstäblich um die Welt. Als jemand, der eigentlich im Hintergrund arbeitet, muss das ungewohnt gewesen sein. Wie haben Sie die Titelseiten und den neuerworbenen „Ruhm“ empfunden?
Christoph Wenisch: Freude, Demut und Dankbarkeit. Das waren die Emotionen, die ich am Tag meiner Covid-Schutzimpfung empfunden habe. Die stecken auch hinter der Pose, für die ich mich bei dem medienöffentlichen Impftermin entschieden habe. Für mich war es ein wenig surreal, dass ausgerechnet dieses Bild um die Welt gegangen ist. Wir waren ja nicht die ersten in Europa. Aber wenn das bedeutet, dass ich meine Emotion gut rübergebracht habe, dann freut es mich. Und wenn es möglichst viele Menschen dazu motiviert, sich die Nadel ansetzen zu lassen, dann hat das Foto seinen Zweck erfüllt.

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