Nationalsozialismus

Cato, die andere Sophie Scholl

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Sie stieg mit 22 voller Ruhe aufs Schafott: Das Buch „Leben will ich, leben, leben“ erinnert an die junge deutsche Widerstandskämpferin Cato Bontjes van Beek.

Aller Wahrscheinlichkeit wäre sie heute tot, auch wenn sie ihr Leben nicht im Zweiten Weltkrieg eingesetzt und dabei, mit 22 Jahren, verloren hätte. Aber vielleicht hätte Cato Bontjes van Beek das neue Jahrtausend noch erlebt. Tatsächlich starb sie am 5. August 1943, gemeinsam mit 14 weiteren Mitgliedern der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“, durch das Fallbeil, im Gefängnis Berlin-Plötzensee.

Cato Bontjes van Beek druckte und verteilte von 1941 bis zur Verhaftung im September 1942 Flugblätter und andere Schriften gegen das NS-Regime. Tat also ziemlich dasselbe wie die um wenige Monate jüngere Sophie Scholl, die einzige junge deutsche Widerstandskämpferin jener Zeit, deren Name heute weltberühmt ist – ja, mehr noch, ein Symbol für den Kampf gegen die Nazis. (Sogar eine Aktivistin der „Querdenken“-Bewegung, die gegen die Corona-Politik demonstriert, berief sich in Deutschland kürzlich auf Sophie Scholl, was große Entrüstung hervorrief.) Doch es gab, was immer wieder und immer mehr vergessen wird, im Nationalsozialismus etliche „Sophie Scholls“.

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