Literatur

Der Todesengel wies nach rechts

Neu aufgelegt: die fiktionalisierten KZ-Erfahrungen des ungarischen Psychoanalytikers und Kunstsammlers Carl Laszlo.

Es geht uns gut“, „Bin gesund und munter“ – Briefe oder Postkarten mit diesem Wortlaut erreichten einst die in der Heimat gebliebenen Verwandten oder Freunde von Menschen, die sich auf Geheiß der Machthaber hatten einfinden müssen, um andernorts vermeintlich zur Arbeit eingesetzt oder umgesiedelt zu werden. Dass diese Zeilen, das einzig erlaubte Lebenszeichen, nicht der Wahrheit entsprachen, fanden die Adressaten oft erst viel später heraus, oft gar nicht mehr. Heute weiß man natürlich, dass die Menschen nie aus den genannten Gründen weggebracht wurden – in Wahrheit wurden sie, eingepfercht in Zügen, meist in Viehwaggons, in eines der zahlreichen Konzentrationslager deportiert, und das einzige Ziel über kurz oder lang hieß: Ermordung.


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