Welt bis Gestern

Hatte England eine schwarze Queen?

Netflix entführt uns mit einer neuen Serie zurück in die Jane-Austen-Welt vor 200 Jahren. Eine Überprüfung.

Ballsaison war Paarungszeit. Die Töchter der höheren Gesellschaft Englands wurden, prächtig eingekleidet, auf den Heiratsmarkt geführt. Ihr Schicksal entschied die „social season“ im Frühling und Frühsommer, sie bestand aus einer Reihe von Bällen und Empfängen. Solidarität zwischen den Familien mit heiratsfähigen Töchtern gab es in diesen haifischverseuchten Gewässern nicht, Gerüchte kochten leicht hoch, ein Skandal konnte existenzvernichtend sein.

Blieb eine junge Frau über, fand sie bis zum Sommer keinen Ehemann, keinen Lord, Viscount oder gar Duke, musste sie die nächste „season“ abwarten, ihre Chancen sanken drastisch. Der Spott der Freundinnen und die Verachtung der Verwandten war ihr sicher, das Leben nicht mehr lebenswert. Es sei denn, man war so veranlagt wie die junge Jane Austen – sie stammte aus dem niederen Landadel, schrieb Romane und verabscheute den Heiratstrubel, bei dem nur die Marktgesetze, nicht das Thema Liebe eine Rolle spielten.

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