Psychologie

Pandemie belastet die Psyche vielfältig

Die soziale Isolation, eine unsichere berufliche Zukunft sowie Sorgen um die eigene und die Gesundheit von Nahestehenden bedrücken derzeit Menschen weltweit.
Die soziale Isolation, eine unsichere berufliche Zukunft sowie Sorgen um die eigene und die Gesundheit von Nahestehenden bedrücken derzeit Menschen weltweit.(c) imago images/Westend61 (LOUIS CHRISTIAN via www.imago-images.de)
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Starkes soziales Umfeld mildert die Folgen aber.

Die soziale Isolation, eine unsichere berufliche Zukunft sowie Sorgen um die eigene und die Gesundheit von Nahestehenden bedrücken derzeit Menschen weltweit. Das zeigt die vor Kurzem publizierte Untersuchung zu den psychischen Folgen der ersten Welle der Covid-19-Pandemie eines internationalen Forschungsteams mit Beteiligung der Med-Uni Innsbruck (Plos One).

Insgesamt beteiligten sich von April bis Juni 10.000 Personen aus 78 Ländern an der Online-Umfrage – darunter 368 aus Österreich. Viele befanden sich im Lockdown.

Die Tendenzen waren überall ähnlich: Ein Drittel der Befragten klagte über Langeweile, die Hälfte berichtete vom Gefühl, Zeit zu verschwenden und sah die eigene psychische Gesundheit nur mäßig beeinträchtigt. Jede zehnte Person gab jedoch an, psychisch am Ende zu sein. Die österreichischen Teilnehmenden entpuppten sich dabei als weniger depressionsgefährdet und fühlten sich insgesamt wohler.

Mehr Depressive in den USA

Auffallend gestresst waren die Menschen im Frühjahr in Hongkong und in der Türkei. In den USA berichteten mehr als anderswo von depressiven Symptomen. Generell wirkten sich der Verlust des Einkommens sowie der fehlende Zugang zur Grundversorgung besonders schlecht auf die Psyche aus. Ein starkes soziales Umfeld half hingegen dabei, die Krise besser zu meistern.

Die Forscher machen darauf aufmerksam, dass auch ein „So-lala-Zustand“ ein gesundheitliches Risiko im späteren Leben darstellen kann. Initiativen im Bereich der öffentlichen Gesundheit sollten sich vor allem an Menschen ohne soziale Unterstützung richten sowie an diejenigen mit verschlechterter finanzieller Situation, so ihre Empfehlung. (APA/cog)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.01.2021)

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