Corona

Wöchentliche Selbsttests für Schüler kommen, Beginn des Präsenzunterrichts weiter offen

Heinz Faßmann zeigt die neuen Tests.
Heinz Faßmann zeigt die neuen Tests.(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Jeden Montag sollen Schüler künftig einen Nasenabstrich machen. Fünf Millionen "Anterio-Nasal-Tests“ wurden dafür angekauft.

Weiter Warten heißt es für Eltern von Schulkindern: Anders als erwartet hat Bildungsminister Heinz Faßmann auch am Samstag kein fixes Datum genannt, wann der Präsenzunterricht an den Schulen wieder beginnt. Er sei mit dem Bundeskanzler einer Meinung, dass die Schulen als erstes geöffnet werden müssten, sagte Faßmann bei einer Pressekonferenz. Die Infektionszahlen in den Bundesländern seien sehr unterschiedlich, daher könne der Termin erst in den kommenden Tagen genannt werden. Dass die Schulen in unterschiedlichen Bundesländern zu unterschiedlichen Zeitpunkten öffnen könnten, schloss er nicht aus.

Fix ist nur: Sobald der Präsenzunterricht beginnt, kommen wöchentliche Corona-Selbsttests für die Schüler. „Montag ist Testtag. Wir ziehen damit ein zusätzliches Sicherheitsnetz ein“, sagte der Bildungsminister. Der Tupfer muss bei den "Anterio-Nasal-Tests“ nur in den vorderen Nasenbereich eingeführt werden. Das dauere nicht lang und sei nicht schmerzhaft, betonte Faßmann. Nach 15 Minuten ist ein Ergebnis sichtbar. Bei einem positiven Ergebnis werden die Behörden informiert und ein PCR-Test durchgeführt.

Keine Konsequenzen für Testverweigerer

Volksschüler und Sonderschüler sollen den Test zuhause durchführen. Ältere Kinder und Jugendliche erhalten an der Schule eine Anleitung zur Handhabe des Tests etwa durch Videos oder geschultes Personal wie Schulärzte. Ab dem zweiten Durchlauf können sie dann die Tests nach Hause mitnehmen oder an der Schule durchführen. Für Schüler unter 14 Jahren braucht es hierfür das Einverständnis der Eltern. Es werde keine Konsequenzen für Schüler geben, die nicht an den Tests teilnehmen, versprach der Minister den Eltern: "Es gibt weder Zuckerbrot noch Peitsche."

5 Millionen der "Anterio-Nasal-Tests“ hat das Ministerium angekauft. Ein Test kostet 2,70 Euro, für die Schüler ist er kostenlos. Die Aktion ist vorerst begrenzt bis zum Start der Semesterferien. Auf der Homepage des Bildungsministeriums findet sich ein Video, das zeigt, wie der Test funktioniert. „Kinderleicht wie Nasenbohren“, heißt es darin.

Auch Lehrer und Kindergartenpädagogen können die Selbsttests freiwillig verwenden. Geklärt ist mittlerweile ihre Einstufung bei der Reihenfolge der Impfungen: Die Pädagogen sollen die Vakzine Ende Februar bzw. Anfang März erhalten. Impfpflicht wird es keine geben.

SPÖ und Neos begrüßen Selbsttests

SPÖ und Neos begrüßen die neue Teststrategie: Die Regierung müsse nun eine Qualitätsprüfung durchführen und die Zertifizierung sicherstellen, erklärte SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid in einer Aussendung. "Nun wird endlich das getan, was wir seit August fordern: Testmöglichkeiten für alle Kinder schaffen." Neos-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre forderte zusätzlich aber auch endlich Klarheit über die Rückkehr in den Präsenzunterricht.

Ganz anders FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl: Er sieht die "geplante Testorgie" an den Schulen angesichts der geringen Infektionshäufigkeit dort als "völlig sinnlos". Offenbar sei es der Regierung "ein besonderes Anliegen, gerade die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft nachhaltig an die 'neue Normalität' eines totalitären Überwachungsstaats zu gewöhnen".

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