Die Corona-Teststraßen werden wohl noch Monate im Einsatz sein.
Corona-Aussicht

Frühlingsgefühle: Lockdown, Impfen, Testen

Auf den harten Winter folgt ein härterer Frühling. Die Virusmutation B117 verschärft die Pandemie. Wie man gegensteuern will, warum der Lockdown nicht endet – und wie die Motivation der Bevölkerung hochgehalten werden soll.

Es werden ein harter Herbst und ein harter Winter“, hatte ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz bereits am Ende des Sommers angekündigt. Wenn die kalte Jahreszeit vorbei ist, folgt aus heutiger Sicht aber auch ein harter Frühling. Denn die Pandemie-Vorzeichen haben sich mit der neuen Virusmutation B117 wieder geändert. Sie ist deutlich ansteckender als das bisherige Virus und wird auch hierzulande bald die dominierende Form sein. Darüber sind sich Virologen weitgehend einig.

Was eine Ausbreitung bedeutet, kann man aktuell in Großbritannien ablesen: mehr Kranke, mehr Tote und härtere Maßnahmen. Auf der anderen Seite stehen die noch raren Impfungen als Hoffnungsträger im Wettlauf mit der Zeit. Was Österreich in den nächsten Wochen erwartet.

Der Lockdown

Vorerst wurde angekündigt, dass die harten Maßnahmen bis 24. Jänner aufrecht bleiben sollen. Österreich wird zu diesem Zeitpunkt schon fast drei Monate mit massiven Einschränkungen gelebt haben. Trotz unermüdlicher Appelle der Politik schwinden bei der Bevölkerung mit andauerndem Lockdown Selbstdisziplin wie Motivation. Das zeigen auch die Zahlen. Sie sinken kaum bis langsam. Ein Teufelskreis – denn nur, wenn die 7-Tage-Inzidenz auf etwa 50 sinkt (das sind zwischen 600 und 800 Neuinfizierte pro Tag), könnten deutliche Lockerungen Erleichterung bringen, weil dann eine effiziente Kontaktverfolgung wieder möglich wird. Samstagfrüh vermeldeten die Behörden 2133 Neuinfizierte innerhalb von 24 Stunden. Die Inzidenz liegt damit bei 157 – also noch weit weg vom Ziel.

Aber auch wenn dieses erreicht wird, könnten in absehbarer Zeit ob der 117-Mutation selbst bei niedrigen Zahlen Verschärfungen notwendig werden. Es ist aus Sicht der Gesundheitsexperten eine Frage von Wochen – im Idealfall von Monaten – bis die Mutation die dominierende Form sein wird. Damit die Bevölkerung dann auch die Kraft und Motivation hat, mitzumachen, will die Regierung ab 24. Jänner zumindest ein bisschen lockern. Der Handel soll mit Auflagen aufsperren. Konkrete Testkonzepte gibt es dazu bereits für Hotellerie und Veranstaltungen – heißt: Ab 24. Jänner sollten Urlaube und Konzertbesuche wieder möglich sein. Das wird vor allem den gebeutelten Kulturbereich freuen – etliche Kunst- und Kulturschaffende hatten die vergangenen Monate praktisch kein Einkommen.

Die Gastronomie wurde vom Staat finanziell durch Umsatzersatz gut abgesichert und wird voraussichtlich weiter geschlossen bleiben. Angesichts der anstehenden Semesterferien will man eine Kombination aus offener Hotellerie und Tagesgastronomie in den Skigebieten vermeiden.

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