Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz

Langes Warten auf den Startschuss zur Energiewende

Mit großer Verspätung legte Türkis-Grün diesen Herbst erstmals die Spielregeln auf den Tisch, die den erwünschten Umbau des Stromsystems auf erneuerbare Energieträger auch rentabel machen sollen.
Mit großer Verspätung legte Türkis-Grün diesen Herbst erstmals die Spielregeln auf den Tisch, die den erwünschten Umbau des Stromsystems auf erneuerbare Energieträger auch rentabel machen sollen.Imago Images
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Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz lässt weiter auf sich warten, die Energiewirtschaft wird langsam ungeduldig.

Österreichs Energiebranche ist grundsätzlich geduldig. In einer Welt, in der Kraftwerke bis vor Kurzem noch für Jahrzehnte gebaut wurden, spielen ein paar Monate auf oder ab keine große Rolle. Es ist also durchaus bemerkenswert, wenn den gemächlichen Energieversorgern einmal der Geduldsfaden reißt. Mit dem seit Jahren angekündigten Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz hat es die heimische Regierung allerdings geschafft. Mit großer Verspätung legte Türkis-Grün diesen Herbst erstmals die Spielregeln auf den Tisch, die den erwünschten Umbau des Stromsystems auf erneuerbare Energieträger auch rentabel machen sollen.

Zehn Milliarden Euro an Förderungen will die Republik demnach in die Hand nehmen, um Österreich bis 2030 zum Ökostrom-Selbstversorger zu machen. Aktuell liegt der Erneuerbaren-Anteil bei 80 Prozent. Um die ambitionierte Vorgabe der Politik umzusetzen, müssen die Unternehmen in den nächsten neun Jahren 27 Terawattstunden (TWh) mehr Ökostrom produzieren. Das ist um die Hälfte mehr als Wasser, Wind und Sonne bisher liefern. Den Löwenanteil sollen Solar- und Windkraftanlagen mit elf bzw. zehn zusätzlichen TWh beisteuern. Bei der Wasserkraft soll es hingegen nur um fünf und bei der Biomasse gar nur um eine TWh nach oben gehen. Die Förderdauer steigt von 13 auf 20 Jahre. Bezahlen werden die Stromkunden dafür. Haushalte haben zuletzt etwa 90 Euro im Jahr für Ökostromförderungen ausgegeben. Dieser Betrag dürfte auf 120 Euro steigen. Über sogenannte Energiegemeinschaften sollen zudem auch die Bürger die Möglichkeit haben, an der Energiewende teilzuhaben.

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