Der Wind auf der Donauplatte ist „umwerfend“ – im wahrsten Sinn des Wortes.
Was den alteingesessenen Wienern gar nicht mehr auffällt, bemerken Neuankömmlinge oder Besucher sofort: Wien ist windig. Vor allem die Donauplatte ist für starke Windböen bekannt – so stark, dass sie schon mehrere Menschen zu Fall gebracht haben. Die geplanten Neubauten könnten den Effekt im besten Fall abmildern.
„Der Wind in Wien kommt großteils von Nordwesten und Westen“, sagt Hildegard Kaufmann, Windenergie-Expertin bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Die zweithäufigsten sind Südostwinde, vor allem im Herbst und Winter. Rund um die recht flache Stadt gibt es kaum Hindernisse, die den Wind abbremsen können. Beim Effekt der „Wiener Pforte“ – so heißt der Bereich, in dem die Donau zwischen Kahlenberg, Leopoldsberg und Bisamberg durchfließt – kommt es durch die Hügel noch zu einer Verstärkung der Nordwest- und Westwinde. „Weil die Donau dann bis zur Donauplatte keine weiteren Biegungen macht, wirkt der Effekt bis dorthin: Der Wind bläst also ungebremst über die Donau“, erklärt Kaufmann. Die Windgeschwindigkeit auf der Donauplatte ist wegen der Ebenheit meistens deutlich höher als in der Innenstadt, ein direkter Geschwindigkeitsvergleich ist laut ZAMG aber wegen der unterschiedlichen Umgebungen kaum möglich.