Leitartikel

Lock-Auf, Lock-Zu

Die scheinbar menschenleere Hauptstiege der Universität.  Das neue Jahr beginnt kaum besser, als das alte geendet hat.
Die scheinbar menschenleere Hauptstiege der Universität. Das neue Jahr beginnt kaum besser, als das alte geendet hat. Clemens Fabry
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Dass die nächsten Monate „schwierig" und „entscheidend" werden, wurde ja schon öfter verkündet. Nun wäre es aber Zeit für eine konkretere Aussicht. Was bitte ist der Plan bis zum Frühsommer?

Das Konfetti wirkt schon wieder blass. Das neue Jahr beginnt kaum besser, als das alte geendet hat. Ja, die Impfungen holpern endlich heran. Aber bis man das an den Infektionszahlen merkt, ist es Frühling. Und bis dahin wird eine ansteckendere Virusvariante Österreich erwischt haben.

Da stellt sich einigermaßen dringend die Frage: Was jetzt? Was ist der Plan für die kommenden heiklen Monate? Die Antwort lautet: Man weiß es nicht. Also nicht offiziell. Denn Klarheit gibt es in Österreich offenbar nur im Entweder-Oder-Modus. Also entweder ist Lockdown, oder man tut so, als wäre nichts. So wie im Sommer. Mit dem Zustand dazwischen kommt man nicht gut zurecht.

Nun haben Regierende weltweit recht, wenn sie sagen, dass man in so einer instabilen Weltlage nur auf Sicht fahren kann. Aber auf Sicht fahren heißt eben auch: Man reagiert, sobald man etwas am Horizont erkennt. Und nicht erst, wenn die Bremsen quietschen, nur weil man den Passagieren nicht frühzeitig die Laune verderben will.
Und so debattierten wir gemütlich über ein frühzeitiges Freitesten aus dem Lockdown, während sich in London das Mutationsdrama entrollte und Deutschland den Bewegungsradius einschränkte. Die Regierung muss der Opposition dankbar sein, dass das so nicht gekommen ist. Denn auch ohne vorzeitiges Lockdown-Ende ist unklar, wie es weitergehen soll. Abgesehen von der verbesserten Teststrategie (die noch immer unter dem Schönheitsfehler leidet, dass ein Antigen-Test älter als 24 Stunden sein darf), ist kaum etwas fixiert.

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