Internetversorgung

"Großer Sprung" beim Breitbandausbau - mehr als 50 Prozent 5G-Abdeckung

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Wie ist es um die Breitbandversorung in Österreich bestellt? Darüber Aufschluss soll der überarbeitete Breitbandatlas geben. Es gibt noch viele weiße Flecken, aber es „gibt eklatante Verbesserungen“, betont Ministerin Köstinger.

Seit 2014 gibt der Breitbandatlas einen Einblick über den Breitbandausbau in Österreich. Seit seinem letzten Relaunch in 2017 ist nicht mehr viel passiert. Das soll sich jetzt ändern. Ab sofort kann auf der Webseite die Versorgung hinsichtlich Festnetz, mobilem Internet und Festnetz-Internet für den eigenen Wohnsitz abgerufen werden. Auch für Unternehmen sei der Breitbandatlas interessant. In den letzten 18 Monaten, seit dem letzten Bericht sei viel passiert, erklärt Telekomministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). "Der Versorgungsgrad mit gigabitfähigen-Anschlüssen ist in den letzten 1,5 Jahren von 14 Prozent auf nunmehr 38 Prozent gestiegen“. 

99 Prozent der vier Millionen Haushalte seien mittlerweile grundversorgt, das entspricht zehn Megabit pro Sekunde. Bei Internetleitungen, die Geschwindigkeiten von mehr als 30 Megabit pro Sekunde liegen, sei der Ausbau ebenfalls gestiegen. Bis 2024 will man die aktuelle Verfügbarkeit von 81 Prozent auf 91 Prozent steigern. Luft nach oben gibt es noch bei ultraschnellem Internet jenseits der 100 Megabit pro Sekunde. Hier stehe man derzeit bei 68 Prozent. Bis 2024 sollen hier 77 Prozent der Bevölkerung Zugang bekommen.

Ebenfalls neu beim Breitbandatlas ist die Anzeige von Download- und auch Upload-Geschwindigkeiten. Hier gibt der Chef der Regulierungsbehörde RTR zu bedenken, dass das Internet ein geteiltes Medium sei. Deswegen sei es auch nicht möglich, immer die volle Geschwindigkeit wie sie in Tarifen angegeben ist, auch wirklich zu erhalten. Je mehr in der entsprechenden Funkzelle eingeloggt sind, umso weniger wird jeder Einzelne von den verfügbaren Geschwindigkeiten bekommen.

5G bereits für jeden zweiten Haushalt

Auch deswegen sei 5G ein besonders wichtiger Fortschritt. Hier melden die Mobilfunkanbieter (A1, Drei, Magenta) einen 50-prozentigen Ausbau. Wobei der neue Mobilfunkstandard vorrangig noch in urbanen Gebieten zu finden ist.

"Moderne und flächendeckende Kommunikationsinfrastruktur ist entscheidend für Standort und Regionen. Gerade das letzte Jahr hat mit Lockdowns, Homeoffice und Digitalem Lernen gezeigt, wie wichtig leistungsfähige Breitband-Netze sind", so Köstinger. Aktuelle Versorgungszahlen zeigen, dass Österreich auf dem richtigen Weg ist: "Die Zahl der Gigabit-fähigen Internetanschlüsse ist in den letzten 1,5 Jahre von 14 auf 38 Prozent aller Haushalte gestiegen. Unser Land rangiert damit z.B. vor Deutschland (33 Prozent), Italien (30 Prozent) und weit vor Großbritannien (10 Prozent).

Glasfaser -  kaum nachgefragtes Angebot

So gut Österreich bereits bei 5G abschneidet, beim Glasfaser-Ausbau hinkt man Studien der OECD und des FTTH Council Europe hinterher. Im europäischen Vergleich bildet Österreich das Schlusslicht. Das habe aber damit zu tun, dass davor die tatsächliche Nutzung ermittelt werde und nicht die Verfügbarkeit, stellt RTR-Chef Steinmaurer fest. Das bestehende Angebot werde nur wenig in Anspruch genommen. In vielen Fällen seien die Bürger mit einem schlichten, mobilen LTE-Router zufrieden.

Dennoch sehe man hier Handlungsbedarf, besonders in ländlichen Gemeinden. Dies will man gemeinsam mit einer Fokussierung auf Glasfaser und 5G erreichen. Hier sieht die 5G-Auktion bereits Versorgungsauflagen vor. Bis 2025 sollen 1700 Kastralgemeinden vollständig abgedeckt werden. Zudem wird die zweite Breitbandmilliarde ebenfalls dazu beitragen, dass der Ausbau weiter vorangebracht werden könne. Mit der ersten Förderung wurden mehr als 1300 Ausbauprojekte realisiert.

Hierzu werden auch die Förderrichtlinien auf die Bedürfnisse der nächsten zehn Jahre angepasst, merkt Köstinger an. Als dritte Säule sieht die Ministerin die Novellierung des Telekommunikationsgesetzes.

>>> Hier geht's zum Breitbandatlas

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