USA

Biden will Ex-Spitzendiplomat Burns zum CIA-Chef machen

Archivbild aus dem März 2014 als William Burns noch stellvertretender Außenminister war.
Archivbild aus dem März 2014 als William Burns noch stellvertretender Außenminister war.APA/AFP/JIM WATSON
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Der ehemalige Vize-Außenminister unter Obama soll die Leitung des US-Geheimdienstes übernehmen. 2003 fiel er hierzulande auf, als er 2003 versuchte, Österreich den Nato-Beitritt schmackhaft zu machen.

Der langjährige US-Karrierediplomat William Burns soll neuer CIA-Direktor werden. Der designierte Präsident Joe Biden wird den früheren Vize-Außenminister für den Posten an der Spitze des Auslandsgeheimdiensts der Vereinigten Staaten nominieren, wie Bidens Mitarbeiterstab am Montag mitteilte. Burns diente 33 Jahre als Diplomat und gilt als guter Kenner Russlands und Wegbereiter des Iran-Atomdeals.

Burns sei ein krisenerprobter Beamter, der sich in seiner Karriere dafür eingesetzt habe, die Sicherheit der Amerikaner zu gewährleisten, erklärte Bidens Übergangsteam, das den Einzug des Demokraten ins Weiße Haus in eineinhalb Wochen vorbereitet. Der Senat muss die Besetzung wichtiger Schlüsselposten bestätigen. Dazu zählt auch Burns' Berufung zum CIA-Chef.

Biden kennt Burns besonders gut aus seiner Zeit als Vizepräsident unter Barack Obama. Burns war damals mehrere Jahre lang stellvertretender Außenminister. Derzeit ist er Vorsitzender der renommierten Carnegie Stiftung für Internationalen Frieden, einer auf Außenpolitik spezialisierten überparteilichen Denkfabrik.

Verhandlungen über Atomvertrag, Botschafter in Russland

Burns leitete für die USA die Geheimgespräche, die den Weg für das Wiener Atomabkommen mit dem Iran von 2015 ebneten. Aus diesem war Obamas Nachfolger Donald Trump im Jahr 2018 ausgestiegen. Ob Biden sich dem aktuell nur von Russland, China und den europäischen Staaten Großbritannien, Frankreich und Deutschland getragenen Abkommen wieder anschließt, gilt als offen. Burns selbst bezeichnete den Ausstieg Trumps aus dem Abkommen 2019 im Interview mit der „Presse“ als „töricht". Es sei eine „sehr riskante Wette zu glauben, das iranische Regime so stark unter Druck setzen zu können, dass es entweder kapituliert oder implodiert. Das ist unrealistisch."

Burns vertrat zwischen 2005 und 2008 die USA als Botschafter in Russland. Davor war er US-Botschafter bei der Nato, und ließ im August 2003 - wenige Monate nach der umstrittenen US-Invasion im Irak - beim Forum Alpbach mit dem Vorschlag aufhorchen, Österreich solle dem nordatlantischen Bündnis beitreten.

"Es ist egal, wie groß euer Heer ist", meinte Burns damals, "Im Kosovo und in Afghanistan leisten bzw. leisteten eure Truppen hervorragende Arbeit!" Jeder Nato-Partner würde nur solche Aufgaben erhalten, denen er auch gewachsen sein könnte, versicherte der Botschafter. "Wie immer sich Österreich entscheidet", so der US-Diplomat, "die NATO braucht auch Österreich. Euer Land ist uns immer willkommen."

(APA/Reuters)

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