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Nach der Causa Aschbacher

Politiker und ihre Rücktritte: Zu gehen heißt nicht, Schuld einzugestehen

Von Christine Aschbacher bis hin zu Heinz-Christian Strache: Die Kunst des Rücktritts wird in Österreich sehr unterschiedlich angewandt: manchmal auch als (Aus-)Flucht vor der Öffentlichkeit.

Die Ankündigung einer „persönlichen Erklärung“ ist so etwas wie der schrillende Alarm, der die innenpolitische Branche aufrütteln soll. Wer diese Botschaft aussendet, vermeldet gleichzeitig: Ich trete zurück. Offen bleiben nur noch das Wie und Warum. Begründung, Form und Stil sagen dabei viel über den Rückzug aus. Die Kunst des Rücktritts wurde in Österreich zuletzt gar nicht so selten, aber sehr unterschiedlich angewandt.

Zuletzt von Christine Aschbacher: schriftlich am Samstagabend, via Aussendung. Damit hat sie die schmerzloseste Variante für Betroffene gewählt, aber die unbefriedigendste für alle anderen: Sie erlaubt keine direkte Konfrontation, keine Nachfrage. Es ist eine Flucht vor der Öffentlichkeit, trotz offener Fragen.

Denn eines ist Aschbachers Rücktritt nicht, wie sie schriftlich betont: ein Schuldeingeständnis. Es ist auch nicht die Anerkennung, dass das Vertrauen in ihre Person durch die Vorwürfe leidet – und sie daher, bis die Causa geklärt ist, ihren Platz frei macht. Verantwortlich für ihren Rücktritt ist laut Aschbacher etwas anderes: „die Anfeindungen, die politische Aufgeregtheit und die Untergriffe“ gegenüber ihrer Familie. Und die Art, wie sie selbst „medial in unvorstellbarer Weise“ vorverurteilt wurde.

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