Mit Symbolpolitik gegenüber Iran, China und Kuba schafft der US-Außenminister vollendete Tatsachen.
Das Außenministerium in Washington war seiner Zeit voraus. Auf der Homepage des Ministeriums war die Biografie Donald Trumps kurzzeitig mit der Notiz versehen, dass dessen Amtszeit am 11. Jänner zu Ende gegangen sei – offenkundig ein Sabotageakt.
Außenminister Mike Pompeo agiert indessen so, als sei er gewillt, weiter im Amt zu bleiben. Schon vor seinem dann in letzter Minute abgesagtem Abschiedsbesuch bei der Nato in Brüssel in dieser Woche, bei dem es auch um Schadensbegrenzung für das Image der USA nach dem Sturm aufs Kapitol und um ein Signal für die transatlantischen Beziehungen gehen sollte, entwickelte der Chefdiplomat Hyperaktivität. Im State Department und in Washington sorgte die symbolische Politik der Härte gegenüber Erzfeinden der USA für Irritationen, weil sie den Handlungsspielraum Anthony Blinkens, Pompeos Nachfolgers, zunächst einschränken würde – alles andere als ein freundlicher Machtwechsel.