Analyse

Wiederholt sich das Trump-Drama in Brasilien?

Brasiliens rechtspopulistischer Präsident, Javier Bolsonaro, genießt den Rückhalt der Streitkräfte.
Brasiliens rechtspopulistischer Präsident, Javier Bolsonaro, genießt den Rückhalt der Streitkräfte.imago images/Fotoarena
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Brasiliens Präsident, Jair Bolsonaro, kopiert sein Vorbild im Weißen Haus. Auch er sät bereits Zweifel, ob es bei elektronischen Wahlen in zwei Jahren mit rechten Dingen zugehen werde. Das Oberste Wahlgericht sieht die Demokratie gefährdet.

Wird er wieder sein Idol imitieren? In Brasilien wächst die Sorge, dass Präsident Jair Bolsonaro bei den Präsidentschaftswahlen in zwei Jahren eine ähnliche Strategie anwenden könnte wie der scheidende US-Präsident, der am Dreikönigstag seine militanten Anhänger zum Sturm auf das Kapitol aufgerufen hat. Die Grundlage dafür liefert Bolsonaro selbst. „In Brasilien wird das Gleiche passieren wie in den Vereinigten Staaten, wenn wir 2022 elektronische Wahlen haben“, behauptete der Präsident nach der Stimmauszählung in den USA. Wie Trump, der schon Monate vor der Wahl die Legitimität der Briefwahl infrage stellte und so unter seinen Anhängern Zweifel am Wahlausgang säte, versichert Bolsonaro, dass Brasiliens elektronisches Stimmsystem manipulationsanfällig sei.

Seit 1996 wählt das 210-Millionen-Einwohner-Land mithilfe von Maschinen, bisher gab es keine Probleme damit. Im März 2020 verstieg sich der Präsident gar zu der These, er habe die Wahlen 2018 eigentlich schon in der ersten Runde gewonnen. Beweise legte er dafür allerdings nicht vor.

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