Neuer Arbeitsminister

Kritik an Martin Kocher oder nicht? Die FPÖ ist uneins

ANSCHLAG IN WIEN: PK FPOe 'ISLAMISTISCHER TERROR IN WIEN': KICKL
ANSCHLAG IN WIEN: PK FPOe 'ISLAMISTISCHER TERROR IN WIEN': KICKLAPA/GEORG HOCHMUTH
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Kleine Seitenhiebe aus Wien und Linz: Klubobmann Herbert Kickl kontert seinen Parteifreunden in Oberösterreich. Wie harsch kann man einen Minister vor seiner Angelobung kritisieren?

Dass Herbert Kickl gerne den politischen Gegner kritisiert, ist landläufig bekannt. Der freiheitliche Klubobmann im Parlament wehrt sich nun aber auch öffentlich gegen Widerworte aus seiner eigenen Partei: Am Dienstag eröffnete er seine Pressekonferenz damit, dass er ausführlich die politischen Forderungen von Martin Kocher beschrieb – dem neuen Arbeitsminister und Nachfolger von Christine Aschbacher.

Kocher sei gar nicht der unabhängige Experte, für den er gehalten werden: Die Hacklerpension, das Pensionsantrittsalter, der Arbeitsmarktzugang für Asylwerber – das seien alles Themen, bei denen Kocher nicht die Linie der FPÖ, sondern der ÖVP vertrete. „Ich sage das deshalb, weil ich etwas gelesen habe, das man als Kritik an mich ausgelegt hat“, sagt Kickl. „Ich bin davon überzeugt, dass der FPÖ-Klubobmann in Oberösterreich freiheitliche Politik macht – und nicht ÖVP-Politik.“

Um den Seitenhieb zu verstehen, muss man die Vorgeschichte kennen: Kickl hatte sich schon am Montag negativ über Kocher geäußert. Der freiheitliche Landtagsklubchef in Linz, Herwig Mahr, hielt davon nichts: „Es ist nicht meine Linie, jemanden, der noch nicht einmal angelobt ist, von Haus aus zu verurteilen. Damit bin ich nicht einverstanden“, sagte er den „Oberösterreichischen Nachrichten“.

„Versehentlich“ angerufen

Was nun also, wurde Kickl von der Austria Presseagentur gefragt, solle Mahr nun zur ÖVP wechseln? „Um Gottes Willen – nein“, antworte Kickl. Er wisse, dass Mahr FPÖ-Politik betreibe. „Vielleicht war es so, dass er versehentlich die Nummer der Oberösterreichischen Nachrichten gewählt hat, und mich persönlich anrufen wollte.“      (ib)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.01.2021)

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