Finanzmarkt

Österreichs Gespür für Schulden

Gernot Blümel
Gernot BlümelAPA/ROBERT JAEGER
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Am Dienstag zapfte die Republik den Kapitalmarkt erstmals in diesem Jahr an. Und das durchaus erfolgreich. Es besteht Hoffnung, dass das heuer so weitergehen wird.

Ein unvorhersehbar hohes Budgetdefizit und Staatsschulden, die die Maastricht-Kriterien sprengen. Österreich darf sich trotz der dramatischen Situation, in der sich die Welt befindet, glücklich schätzen: Die Schuldentragfähigkeit des Landes leidet unter der Pandemie nicht. Betrug der Zinsaufwand im Jahr 2020 knapp vier Mrd. Euro, sind es 2010 noch kapp sieben Mrd. Euro gewesen.

Der Zinssatz, den Österreich für seine Verbindlichkeiten an den internationalen Finanzmärkten bezahlen muss, ist zuletzt ebenfalls gesunken. Lag er 2010 bei 3,99 Prozent, beläuft er sich inzwischen auf nur noch 1,47 Prozent. Freilich wird der weitere Verlauf auch von der Entwicklung an den Kapitalmärkten abhängen. Die erste Auktion von Staatsanleihen in diesem Jahr zeigt allerdings, wo die Reise hingehen könnte.

Am Dienstag stockte die Republik eine zehn- und eine 30-jährige Bundesanleihe auf und sammelte damit in Summe knapp 1,4 Mrd. Euro ein. Beide Anleihen waren nicht nur mehr als das Zweifache überzeichnet – ein guter Jänner-Wert –,sondern sie erzielten auch äußerst niedrige Begebungsrenditen innerhalb ihres Laufzeitsegments, sagt Markus Stix, Chef der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur. Beim 30-jährigen Papier machte die Rendite plus 0,159 Prozent aus, bei der zehnjährigen Anleihe erreichte sie minus 0,399 Prozent.

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