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Luxusmode-Händler Mytheresa vor Börsengang in New York

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Das Münchner Unternehmen profitiert vom Boom im Onlinehandel und wird mit bis zu 1,6 Mrd. Dollar bewertet.

Mytheresa wird wohl der erste deutsche Börsenneuling des Jahres - allerdings strebt der Münchner Online-Luxusmodehändler an die New Yorker Börse. Das Unternehmen wird dabei mit bis zu 1,6 Mrd. Dollar (1,3 Mrd. Euro) bewertet, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Börsenprospekt hervorgeht.

Die Wurzeln der Firma liegen in der Münchner Innenstadt, wo die Modehändler Susanne und Christoph Botschen 1987 unter dem Namen "Theresa" einen Laden eröffneten, 2006 starteten sie den Online-Shop "Mytheresa.com". Das Unternehmen, das Luxusmode von Designern wie Gucci, Yves Saint Laurent, Prada, Burberry und Valentino verkauft, profitiert vom Boom des Onlinehandels in der Corona-Pandemie. Im Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende Juni) stieg der Umsatz um 19 Prozent auf 450 Mio. Euro. In den sechs Monaten von Juli bis Dezember wuchs er sogar um 30 Prozent auf rund 285 Mio. Euro. Der operative Gewinn verdoppelte sich bereinigt auf 26,8 Mio. Euro.

Mytheresa zählte Ende 2020 568.000 Kunden und rechnet mit einem anhaltenden Boom des Onlinehandels im Luxusmodesegment: Bis 2025 werde sich das Branchenvolumen in dem Bereich verdreifachen.

20 Prozent im Streubesitz

Die niederländische Mytheresa-Holding MYT will bis zu 18 Millionen Hinterlegungsscheine (ADS) zum Preis von 16 bis 18 Dollar ausgeben und damit - einschließlich einer Aufstockungsoption - bis zu 324 Mio. Dollar einnehmen. Damit wären nach dem Börsengang 20 Prozent der Aktien im Streubesitz.

Mit dem frischen Geld will Mytheresa vor allem ein gut 200 Mio. Dollar schweres Gesellschafterdarlehen tilgen, mit dem Finanzinvestoren das Unternehmen aus der Insolvenz des US-Einzelhandelskonzerns Neiman Marcus im Mai 2020 herausgehalten hatten. Neiman Marcus hatte Mytheresa 2014 übernommen.

Die Zeichnungsfrist kann allerdings erst beginnen, wenn die US-Börsenaufsicht SEC den Prospekt endgültig genehmigt hat. Die Emission wird von den US-Investmentbanken Morgan Stanley und JP Morgan organisiert.

(APA/Reuters)

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