Leitartikel

Die wirre, irreale Welt in den römischen Regierungspalazzi

APA/AFP/VINCENZO PINTO
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Italiens Politkrise inmitten der Coronakrise ist eine internationale Blamage und ein Schlag ins Gesicht aller Italiener, die von der Pandemie getroffen sind.

Die politischen Wirren in den Palazzi Roms bezeichnete der „Corriere della Sera“ in seinem Newsletter sehr treffend als „figuraccia planetaria“ – frei übersetzt: als „eine Blamage planetaren Ausmaßes“. Und tatsächlich: Warum sich Italiens Regierung ausgerechnet wegen EU-Coronahilfen zerfleischt – das Land ist größter Nutznießer des Wiederaufbaufonds –, wird man in der EU genau erklären müssen. Aber die Regierungskrise ist mehr als nur international peinlich. Sie ist ein Schlag ins Gesicht für alle Italiener, die von Covid-19 gesundheitlich, wirtschaftlich und persönlich getroffen werden und wurden.

Denn einen plausiblen Grund für den Koalitionsbruch mitten in einer Jahrhundertpandemie gibt es nicht: Nicht einmal intern ist klar, was genau das Ziel von Matteo Renzi ist, dem Hauptverantwortlichen des Crashs. Inhaltlich mag der frühere Premier in einigen Punkten recht haben. Seinen Forderungen nach mehr Geld für das Gesundheitswesen kam man denn auch entgegen.

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