Mythos 10: Wien ist mit den Öffis (fast überall) gut erreichbar

Mythos Verkehr

Verkehr. Die Stadt Wien ist auf ihre öffentlichen Verkehrsmitteln besonders stolz. Mit großem Trara wurde dieses Wochenende der erste U-Bahn-Betrieb bei Nacht gefeiert. Dass die Stadt aber nicht immer den Menschen, sondern gerne der Kommunalpolitik folgt, zeigt die fehlende Anbindung bei der Wienerberg City oder beim neuen Zentralbahnhof. Ansonsten sorgt die U-Bahn dafür, dass Wien bei den Öffis gut abschneidet. „Dort, wo die U-Bahn fährt, ist Wien mit Öffis ausgezeichnet erreichbar. Auch innerhalb des Gürtels ist die Versorgung sehr gut. Verbesserungsbedarf gibt es bei den Tangential-Verbindungen, vor allem außerhalb des Gürtels“, heißt es aus dem Verkehrsclub Österreich. Und: Wien ist eine der wenigen Städte, in denen mehr Alltagswege mit den Öffis als mit dem Auto zurückgelegt werden. 35 Prozent nutzen dafür die Öffis, 32 Prozent das Auto. Seit 2006 liegen die Öffis beim Modal Split (auf Deutsch: Verkehrsmittelwahl) vorne.

Im Städtevergleich steht Wien gut da. Das mit 1,77 Millionen Einwohner vergleichbare Hamburg hat einen Modal Split von 17 (Öffis) zu 41 Prozent (Pkw). Beim täglichen Öffi-Gebrauch gibt es noch Aufholbedarf: 42 Prozent der Wiener nutzen sie täglich, 86 Prozent mindestens einmal im Monat. Barcelona (1,62 Mio. Einwohner) hat übrigens die gleichen Werte. Laut Wiener Linien sind neun von zehn Kunden mit dem Angebot zufrieden. ks

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.09.2010)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.