Mythos 4: Wien ist die Welthauptstadt der Musik

Mythos Konzertleben

Konzertleben. Wien ist nicht nur deshalb Weltmusikhauptstadt, weil nur hier der Walzer genauso unnachahmlich verschleppt gespielt wird wie der Downbeat. Auch weil hier jeden Tag in zwei weltberühmten Häusern (Musikverein, Konzerthaus) in mehreren Sälen auf hohem Niveau die sogenannte „Klassik“ gepflegt wird. Weil man sich in der Staatsoper auf den Alltagsbetrieb verlassen kann und im Theater an der Wien auf das Neue. Weil hier mehr US-Jazzer im pensionsreifen Alter leben als in New York. Weil der Austropop so lebendig ist wie der Zentralfriedhof in Wolfgang Ambros' Lied. Weil im „rhiz“ die Oszillatoren glühen. Weil nicht nur beim Hengl-Haselbrunner die neue Wienerlied-Szene blüht. Und wenn es einmal ruhig ist auf dem Yppenplatz, dann kommt ein Ziehharmonikaspieler und spielt „Guantanamera“ zur Rhythmusmaschine. In solchen Momenten wünscht man sich, dass Wien nicht immer eine Musikstadt wäre... tk

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.09.2010)

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