Coronavirus

Rekord an Neuinfektionen: Neuer Lockdown in Portugal beginnt

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Harter Lockdown gilt für einen Monat. Die Lage in den Spitälern ist kritisch.

In Portugal gilt angesichts Rekord-Neuinfektionen seit heute für einen Monat ein neuer harter Lockdown. Der neue Lockdown  ähnelt dem vom Frühjahr 2020. Das Haus darf nur aus triftigem Grund verlassen werden.

Man darf unter anderem Einkäufe tätigen, zur Arbeit fahren oder einen Arzt aufsuchen. "Denken sie nicht an die Ausnahmen, sondern an die Regel. Und die Regel ist einfach: Jeder von uns muss zu Hause bleiben", sagte Ministerpräsident Antonio Costa.

Homeoffice ist ab Freitag in Portugal überall dort, wo möglich, obligatorisch. Gaststätten und Geschäfte - außer für Lebensmittel und den täglichen Grundbedarf - müssen schließen. Präsenzunterricht, Profifußball und Gottesdienste werden unterdessen - anders als im vergangenen Frühjahr - diesmal nicht verboten. Offen sind auch Schulen und Unis.

Besorgniserregende Lage in Spitälern

Binnen 24 Stunden seien 10.698 neue Ansteckungen registriert worden, teilten die Gesundheitsbehörden Donnerstagabend in Lissabon mit. Der bisher höchste Wert war erst am Vortag mit 10.556 erreicht worden. 148 Menschen starben innerhalb eines Tages mit Covid-19 - acht weniger als beim Höchstwert vom Mittwoch.

Immer besorgniserregender wird die Lage in den Krankenhäusern. Die Zahl der auf Intensivstationen behandelten Covid-Patienten stieg am Donnerstag um 15 und übertraf damit den Angaben zufolge mit insgesamt 611 erstmals seit Ausbruch der Pandemie die 600er-Marke.

Im Vergleich zu anderen Ländern Europas war Portugal lange Zeit relativ glimpflich durch die Pandemie gekommen. Seit dem Herbst wird die Lage aber immer schlechter. Insgesamt gibt es in dem Land mit 10,3 Millionen Einwohnern bereits mehr als 517.000 Infektionen und 8.384 Corona-Tote. Nach jüngsten Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich zuletzt binnen 14 Tagen 901 Menschen je 100 .000 Einwohner mit dem Virus an. Nur vier der 30 erfassten Länder stehen schlechter da: Tschechien, Irland, Slowenien und Litauen.

(APA)

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